6. Monat: Im Reich der Träume

Ihr Baby entwickelt einen Tag-Nacht-Rhythmus, bei dem es regelmäßig schläft. In der Wachphase ist das Kleine aktiv, es wird von Ihnen mit allem Lebensnotwendigen bestens versorgt.

Nach und nach treten immer mehr unschöne Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft auf. Schon im fünften Monat haben viele werdende Mamis mit Verstopfung zu kämpfen, weil die Hormone die Darmmuskulatur träger werden lassen. Hinzu kommen bei manchen Schwangeren nun Beschwerden mit dem Magen: Sie leiden unter Sodbrennen.Ein  weiteres  Manko kann  die  vermehrte  Einlagerung  von Wasser  im Gewebe sein. Denn hier droht die Bildung von Ödemen in den Beinen. Das beste Rezept dagegen ist regelmäßige Bewegung. Genauso wichtig ist es, dass Sie ein Auge auf die Ernährung haben.Denn nicht nur Ihre Schilddrüse muss optimal mit Jod versorgt werden, auch das Kleine in Ihrem Bauch muss alle lebenswichtigen Nährstoffe bekommen.

Dafür tut Ihr Organismus alles. Zusätzliches Blut wird gebildet, mit dem beständig alle Stoffe zur Plazenta transportiert werden. Somit hat Ihr Herz von Woche zu Woche mehr zu leisten, was den Blutdruck erhöht. Mögliche Folgen können Kopfschmerzen, Zahnfleisch- und Nasenbluten sein. Ein weiteres, typisches Symptom der Schwangerschaft ist der häufiger werdende Harndrang. Die wachsende Gebärmutter und das größer werdende Kind in Verbindung mit dessen Position in Ihrem Bauch sorgen für viel Druck auf Ihre Blase. Die Intervalle zwischen den Toilettengängen werden daher kürzer.

Die Turbulenzen in Ihrem Leben machen sich auch in Ihrem Kopf bemerkbar. Denn es ist typisch für eine Schwangerschaft, dass Ängste und Zweifel aufkommen. Vor der Zukunft, ob man alles richtig macht. Sorgen, ob mit dem ungeborenen Kind alles in Ordnung ist. Sowohl Bewegung als auch Entspannungsübungen helfen dabei, einfach mal abzuschalten. Das Wohlbefinden zu steigern. Vielleicht hilft Ihnen auch Yoga dabei, die belastenden Phasen gut zu überstehen. Manche Befürchtungen lassen sich auch ganz einfach mit einem Termin beim Arzt ausräumen. Das gilt beispielsweise für die Schwangerschaftsdiabetes, einer besonderen Form der Zuckerkrankheit. Diese Störung des Zucker-Insulin-Haus halts führt zu einer verstärkten Produktion von Insulin beim Baby und als weiter Folge zu einem schnelleren Wachstum des Kindes, sodass es am Ende der Schwangerschaft deutlich größer und schwerer als sonst üblich ist.

Purzelbäume schlagen
Spüren Sie, wie wohl sich Ihr Baby in diesem sechsten Monat in Ihrem Bauch fühlt? Es bewegt sich nach Herzenslust, mal spielt es mit seinen Ärmchen und Beinchen, ein anderes Mal vollführt es ein Purzelbaum. Das geht dank des Fruchtwassers besonders gut. Trotzdem können Sie das Training Ihres Kindes immer wieder gut spüren. Das funktioniert alles derzeit noch problemlos, auch wenn Ihr Kind in diesem Monat rund vier Zentimeter wächst und vom Kopf bis zu den Füßen  schließlich  etwa 30  Zentimeter  misst.  Auch wird das  Gewicht annähernd verdoppelt – am Ende des sechsten Monats bringt das Baby schon rund 620 Gramm auf die Waage. Nicht nur das Fruchtwasser schützt Ihr Kleines in dieser Phase der Schwangerschaft.

Die Haut ist vom Lanugo-Haar, einem weichen Flaum, überzogen. Damit wird der Käseschmier, die helle Schicht, die bei der Geburt zum Teil noch vorhanden ist, festgehalten. Neben dem Lanugo-Haar sprießt an verschiedenen Stellen auch das echte Haar: Augenbrauen, Wimpern & Co. bilden sich.Das Fruchtwasser sorgt bei Ihrem Baby für eine ungewöhnliche Reaktion: Das Kleine bekommt dann und wann einen Schluckauf. Denn beim Training seiner Lunge saugt es das Fruchtwasser ein und stößt es wieder aus. Hierbei kommt es zu den Unregelmäßigkeiten, die den Schluckauf hervorrufen. Üben für das spätere Leben – das muss Ihr Kind auch mit seinen Augen. Zwar sind die Lider noch geschlossen, gleichwohl sind die Bewegungen der Augäpfel  darunter  deutlich wahrnehmbar. Das ist auch in den Traumphasen Ihres Nachwuchses der Fall; das Baby entwickelt einen Tag-Nacht-Rhytmus.

Text: Mag. Lisa Drost
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