Menschen am Land sind zufriedener. Sie schätzen Berge, Seen und viel Grün – Kärnten am beliebtesten.
Der aktuelle Umzugsreport von s REAL welcher in Kooperation mit wohnnet.at erstellt wurde zeigt auf, dass Menschen am Land glücklicher sind. Hauptgründe für Unzufriedenheit sind hohe Wohnkosten und eine schlechte Verkehrsanbindung. Lebenshaltungskosten sind zunehmend ein Umzugsgrund. Wer umzieht tut dies am ehesten wegen der Lebensqualität und den Arbeitsmarktbedingungen.
Kärnten vor Salzburg und Oberösterreich
Im Durchschnitt erreicht die Lebensqualität in Österreich eine Bewertung von 3,75 von maximal 5 Punkten. Die am Land lebenden Menschen heben besonders die Vorzüge der österreichischen Landschaft mit Bergen, Seen und viel Grün hervor. Die Stadtbevölkerung schätzt hingegen besonders eine gute Infrastruktur, Verkehrsanbindung und Sicherheit. Bemerkenswerterweise sind Menschen auf dem Land generell zufriedener als in der Stadt Lebende. Im direkten Bundeslandvergleich liegt Kärnten in der Beurteilung mit einem durchschnittlichen Wert von 4,03 von 5 Punkten auf Platz eins. An zweiter Stelle folgt Salzburg mit 3,93. Den dritten Platz nimmt Oberösterreich mit einem Wert von 3,84 ein. Unter dem Österreichschnitt von 3,75 liegen Vorarlberg, Wien und das Burgenland.
Thema Nr. 1: Lebensqualität und Leistbarkeit
Bei der Frage nach Verbesserungspotenzial in ihrem Bundesland nannten die Befragten vor allem hohe Immobilienpreise und Mieten. Eine Befragte aus Vorarlberg betont: „Die Preise für Wohnungen sind zu hoch“, während aus Wien die Forderung kam, „Die Immobilienpreise müssen sinken“. Diese Aussagen spiegeln ein weitverbreitetes Anliegen wider.
Außerhalb der Hauptstädte sehen die Leute vor allem einen Bedarf an besserer öffentlicher Infrastruktur. Das Fehlen guter Busverbindungen und lange Wartezeiten sind am Land ein Problem. Auch eine höhere Dichte an Restaurants und Geschäften wird in vielen ländlichen Regionen Österreichs gewünscht. In den Städten möchten die Menschen weniger Stau, mehr Parkplätze und mehr Grünflächen. Die Idee der autofreien Innenstädte wird durchaus unterschiedlich beurteilt.
Lebensqualität und Job sind Hauptgründe für Wechsel in ein anderes Bundesland
Geht es um die Frage, warum jemand in ein anderes Bundesland zieht, spielt in ca. 40 Prozent der Fälle der Jobwechsel eine bedeutende Rolle. Rund 36 Prozent der Personen ziehen für eine bessere Lebensqualität in ein anderes Bundesland um. Etwa jeder fünfte Bundeslandwechsel hängt mit den Bildungschancen oder der Partnerschaft zusammen. Diese Motive ziehen die Menschen hauptsächlich nach Wien. Gründe, die vornehmlich genannt werden, wenn Menschen aufs Land ziehen, sind die Lebensqualität und der Wunsch nach mehr Platz. Für 5,3 Prozent waren die Lebenserhaltungskosten ein Grund das Bundesland zu verlassen.
„Einer der Hauptgründe für einen Umzug ist Lebensqualität. Daraus resultiert eine Tendenz zur Stadtflucht, welche durch günstigere Lebenshaltungskosten weiter verstärkt wird“, sagt Harald Schaumburger,
Leitung Operations, wohnnet.at/Heise RegioConcept
Umzüge innerhalb eines Bundeslandes
Bei Umzügen innerhalb eines Bundeslandes spielen die Lebenshaltungskosten eine größere Rolle als bei Personen, die in anderes Bundesland wechseln. Jeder siebente geplante Umzug innerhalb eines Bundeslands erfolgt mittlerweile wegen der Lebenshaltungskosten. Zwei von fünf Umzügen innerhalb des Bundeslands zielen darauf ab, die Lebensqualität zu verbessern. Das Motiv „Jobwechsel“ liegt dagegen bei nur fünf Prozent.
„Zuagroste“ schätzen Lebensqualität in Österreich noch höher ein
Mit einem Wert von 4,13 von 5 Punkten bewerten zugewanderte Menschen die Lebensqualität in Österreich am höchsten. Geschätzt werden die gute Infrastruktur, das Natur- und Freizeitangebot und die Sicherheit im Land. Die Österreicher:innen werden dabei als freundliche und entspannte Menschen von den Zugezogenen wahrgenommen. Auch Menschen, die nach Österreich gezogen sind, finden die hohen Wohnkosten als Belastung.
Eigentum als wichtiger Faktor für die eigene Lebensqualität
Nach wie vor wünschen sich 64 Prozent der Österreicher:innen Immobilieneigentum, wie aus der großen Wohnbaustudie 2023 von s REAL Immobilien und Erste Bank hervorging. Wo die Eigentumsquote höher ist, bewerten auch die Menschen die Lebensqualität besser. Das zeigen auch die Ergebnisse des Umzugsreports.
„Die Sehnsucht nach mehr Lebensqualität ist das wichtigste Motiv für Veränderung. Der Vermögensaufbau und die Schaffung von Eigentum sind wichtige Schritte auf dem Weg zu mehr Lebensqualität und der Absicherung für die Zukunft“, sagt Martina Hirsch, Geschäftsführerin von s Real.
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Zur Umfrage: Im Zeitraum vom 1. Dezember 2023 bis 19. Februar 2024 wurden 1.824 in Österreich lebende Menschen befragt.
Bild oben: Dobratsch von pixabay, Michael Kleinsasser
Grafiken beigestellt: s Real, wohnnet.at