Text: Sonja Watzka
Ein kleiner Schritt für die Menschheit,
ein großer für Mama, Papa, Großeltern und Geschwister. Das Glück über Babys Ankunft auf Erden will mit anderen geteilt werden, und auch entfernt lebende Familienmitglieder und Freunde sollen die Möglichkeit haben, das Baby endlich kennen zu lernen. Ein Fest muss also her! Noch vor nicht allzu langer Zeit war es selbstverständlich, Kinder kirchlich zu taufen; heute entscheiden Eltern selbstbewusst, in welchem Rahmen ihr Baby auf Erden begrüßt wird. Auch wenn sich die Gesellschaft von der Kirche immer stärker abwendet: Kirchliche Bräuche wie Taufpaten, Taufgeschenke oder Taufkerzen werden gerne übernommen und auch in nicht-kirchliche Feste integriert.
Wie soll sie nun also aussehen, die „Taufe“ in einer modernen, nicht an eine bestimmte Religion gebundenen Umgebung: besinnlich, fröhlich, festlich? Der Kreativität und Individualität sind keine Grenzen gesetzt: Spirituell veranlagte Eltern veranstalten vielleicht ein Geburtsfest, bei dem Gedichte vorgelesen und Glücksbringer geschenkt werden. Anderen wiederum ist es mehr nach einem bunten, ausgelassenen Kinderfest, bei dem sich Erfahrungen in Sachen „Eventgestaltung“ bezahlt machen … auch wenn es nur die Geburtstagsparty der Nachbarskinder war: jede Menge Gäste, aufwändige Dekoration und viel Drum herum. Auch ein Picknick im Freien kann eine nette Idee sein. Oder doch eine Party im Zoo?
Wie, wo, was?
Wenn Sie das Wie einmal geklärt haben, steht zunächst das Wo im Vordergrund, und das richtet sich natürlich auch nach Zahl und Alter der Gäste: Zu Hause oder in einem Veranstaltungszentren? In ungewöhnlicher Umgebung wie auf einem Burghof oder auf einem schönen Platz in freier Natur? Wenn auch größere Kinder geladen sind, empfiehlt sich jedenfalls ein angrenzender Spielplatz. Oder man richtet eine Spielecke im Gastzimmer eines Restaurants ein – stundenlanges Stillsitzen ist für die Kleinen einfach nur langweilig! Wo und Wie sind entschieden, nun geht es um die kulinarische Versorgung der Gäste. Großes Mittagsmenü oder kleine Nachmittagsjause? Und soll ein Begrüßungscocktail serviert werden? Die Antworten auf diese Fragen ergeben sich nicht zuletzt aus dem vorhandenen Party- Budget. Aber auch wenn dieses eher klein ausfällt, lässt sich mit ein wenig Einfallsreichtum ein tolles Willkommensfest auf die Beine stellen: Vereinbaren Sie mit dem Lokalbetreiber, dass für den Sektempfang oder die Torte danach selbst gesorgt wird. Ein selbstgebackener Kuchen, den eine liebevolle Verzierung mit dem Namen Ihres Babys krönt, kann auch durch das beste Nachspeisenbuffet nicht getoppt werden. Übrigens lässt sich auch auf Erfahrungen aus Schul- und Studentenzeiten zurückgreifen: Jeder bringt eine kulinarische Kleinigkeit mit und schon biegt sich das Buffet! Aber auch Catering kostet nicht die Welt. Catering-Unternehmen beliefern übrigens nicht nur teure Locations, sondern auch Waldlichtungen, Bergkapellen und andere idyllische Plätzchen, die keinen Cent Miete kosten! Sobald Sie einen Termin festgelegt haben – Achtung: besonders wichtige Gäste unbedingt vorher fragen, ob Sie an diesem Tag Zeit haben! –, kann’s auch schon losgehen. Zuerst einmal mit der Gestaltung der Einladung, die einige Wochen vorher verschickt werden sollte. Auch hier ist Kreativität gefragt … aber nicht unbedingt notwendig: Denn ein einfaches Billet mit Babyfoto lässt sich auch babyleicht basteln. Oder der Copyshop ums Eck druckt die Einladungen aus; dort gibt es meist eine große Auswahl an vorgefertigten Designs.
Taufpate ohne Taufe?
Zurück zum Grundsätzlichen: Sind herkömmliche Paten ohne Taufe hinfällig? In der Kirche kommt dem Taufpaten die Aufgabe zu, dem Täufling unter anderem den Glauben näher zu bringen. Doch Patenschaft schloss immer schon mehr als das ein: Als ausgewählter Mensch, der dem Kind zur Seite gestellt wurde, übernahmen Pate oder Patin die Agenden der Eltern, so diese – in früheren Zeiten nicht selten – plötzlich aus dem Leben geschieden waren. Ein Taufpate war und ist also ein Mensch, der Verantwortung übernehmen will und das Kind in Krisensituationen unterstützt … Genau aus diesen Gründen suchen auch viele konfessionslose Eltern für ihr Baby einen oder mehrere Paten. Praktisch: Diese können sich beim Geburtsfest gleich das erste Mal einbringen, vielleicht ein schönes Gedicht vorlesen oder in Worte kleiden, was sie dem neuen Erdenbürger alles wünschen und mitgeben wollen. Die Paten von heute sind gute Freunde der Familie oder Verwandte, die um die Bedeutung des „Paten“ und die Konsequenzen, die mit der Rolle verbunden sind, wissen.
Richtig dekorieren
Was wäre ein Fest ohne festliche Dekoration? Ob Luftballons die Wände zieren oder schöne Blumengestecke den Tisch: Machen Sie sich über die Gestaltung des Fest-Raumes früh genug Gedanken. Je nach gewünschtem Styling sind natürlich auch Baby-Accessoires ein Deko-Thema: Zum Beispiel könnte man Tischsets aus Papier mit den ersten Babyfotos bedrucken oder in die Gläser der Gäste einen kleinen Bonbon-Schnuller legen. Auch eine einheitliche Farbe ist meist eine gute Wahl: Blumen, Luftballons und Servietten also beispielsweise nur in Rosa oder Hellblau besorgen.
Rituale fürs Leben
Natürlich können Sie die Ausrichtung der Feierlichkeiten auch zur Gänze Profis überlassen. Dann wenden Sie sich am besten an eine Veranstaltungsagentur: Dort gibt es Ideen und Vorschläge auf Knopfdruck und für jedes Problem eine Lösung. Nicole Miklin von „diefestmacher. at“ organisiert auf Wunsch sogar einen Theologen, der auch nicht-kirchlichen Festen eine besinnliche Komponente verleiht. Damit die Feier wirklich persönlich und stimmungsvoll wird, empfiehlt die Fest-Expertin beispielsweise einen Lichterkranz, an dem die Gäste Kerzen für das Baby entzünden. Oder eine kleine Truhe, in die jeder Geladene eine Karte mit einem speziellen Wunsch für das Kind wirft. Diese Truhe könnte dann versiegelt und dem Kind zu seinem 18. Geburtstag übergeben werden. Auch das gemeinsame Pflanzen eines Lebensbaumes im eigenen Garten ist ein schönes Ritual.
A Star is born
Kameras werden gezückt, Videos gedreht. Im Mittelpunkt: der gefeierte Erdenbürger. Damit das Baby während der Festlichkeiten nicht über das Erträgliche hinaus geschleppt, gedrückt und geknipst wird, empfiehlt es sich, schon im Vorhinein eine Person ausschließlich mit dessen Betreuung zu beauftragen. Oma, große Kusine oder beste Freundin werden so eine Funktion sicher liebend gern übernehmen! Somit ist garantiert, dass auch Papa und Mama das Fest genießen und zwischendurch einmal in Ruhe am Nachbartisch mit den Gästen plaudern können. Denn natürlich gilt auch für diesen besonderen Tag: glückliches Baby – glückliche Eltern!
Lesen Sie nach, wie die Party zum vollen Erfolg wird mit der Checkliste hier als Download.
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