Volkskrankheit Allergie schon bei den Kleinsten

Das Ekzem auf der Haut, die Probleme beim Atmen – im Säuglingsalter können bereits die ersten Allergien entstehen. Mögliche Quellen sind die Babynahrung, Schimmel in der Wohnung oder die geliebten Haustiere.

Umwelteinflüsse, Schadstoffe, Haare, Hausstaub – aber auch Bestandteile von Nahrungsmitteln und Körperpflegeprodukten können Allergien auslösen. Eine Allergie ist erst einmal nichts anderes als eine Reaktion des körpereigenen Immunsystems auf einen fremden Stoff. Und es kann selbst unsere Babys treffen!

Die typischen Symptome von Allergikern sind:
– Anaphylaktischer Schock
– Asthma
– Atemnot
– Entzündung der Bindehaut am Auge
– Entzündung der Haut (Ekzem)
– Entzündung der Magenschleimhaut
– Entzündung der Nasenschleimhaut
– Fieber
– Gelenkschmerzen
– Hautjucken
– Hauttrockenheit
– Husten
– Juckreiz der Haut
– Juckreiz im Auge
– Juckreiz im Rachen
– Kopfschmerzen
– Laufende Nase
– Müdigkeit
– Neurodermitis
– Niesen
– Schwellung der Augenlider
– Schwellung der Bronchien
– Tränenfluss
– Übelkeit
– Verstopfte Nase

Die Symptome können zu unterschiedlichen Zeiten nach dem Kontakt beziehungsweise der Aufnahme des allergenen Stoffes auftreten. Die zeitliche Bandbreite reicht dabei von der Sofortreaktion über die verzögerte Reaktion (innerhalb der nächsten Stunden) bis zur Spätreaktion (nach einigen Tagen).

Ist Allergie vererbar?

Die großen Fragezeichen hinter dem Wie? und dem Warum? sind bei der Frage, warum ein Baby schon zum Allergiker wird, gut zu beantworten. Zunächst einmal kann es an Ihnen, den Eltern, liegen. Wenn bei Ihnen Allergien bestehen, dann hat Ihr Kind eine deutlich höhere Chance, ebenfalls zum Allergiker zu werden als andere. Es ist allerdings kein Muss. Denn die Wissenschaft forscht immer noch an der Vererbung der Anlage zum Allergiker zu werden. Entsprechend ungenau sind die zurzeit noch kursierenden Werte. Nur ein Beispiel: Die Chance, dass Ihr Kind zum Allergiker wird, wenn beide Elternteile an der selben Allergie leiden beziffern mache Forscher mit 60 Prozent, andere mit 80 Prozent. Die Verbindung zwischen kindlicher und elterlicher Allergie lässt sich trotzdem nicht von der Hand weise.

Folglich gilt gerade für die Kinder mit familiärer Vorbelastung ein besonderes Augenmerk. Dies beginnt schon bei der Ernährung des Kleinen. Stillen ist die beste Möglichkeit, das Immunsystem des Kindes zu programmieren und zu stärken. Deshalb gilt das Stillen auch als wichtiger Baustein in der Allergievorsorge, weil eine Allergie ja immer eine immunologische Reaktion ist. Je länger das Baby Muttermilch erhält, desto besser wird es unterstützt. Vermeiden Sie zu frühes Füttern von Beikost. Denn damit bekommt das noch schwache Immunsystem Ihres Kindes richtig viel Arbeit. Vor dem vierten Monat sollte ganz darauf verzichtet werden, um die Allergene möglichst lange aus dem Körper zu halten. Kinder, die nicht gestillt werden können, sollten mit hypoallergener (auch hydrolysierter) Babynahrung ernährt werden. Denn die in künstlicher Babymilch enthaltenen Eiweiße können durchaus Allergien hervorrufen.

Bei hypoallergener Milch sind diese Eiweiße derart zerkleinert, dass sie vom Immunsystem des Säuglings quasi nicht wahrgenommen werden. Vorsichtig sollten Sie auch sein, bei Soja in Babyprodukten zuzugreifen. Es ist zwar wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt, welchen Einfluss Sojabestandteile in der Säuglingsnahrung haben. Gleichwohl steht fest, dass es nicht besser oder schlechter ist als Kuhmilchprodukte. Und: Es ist der Verdacht aufgekommen, dass Sojabestandteile in Babynahrung eine spätere Soja-Unverträglichkeit hervorrufen können.

Kein Rauchen, kein Schimmel!
Neben der Ernährung sollten Eltern ihren Fokus auf die Umgebung legen, in der das Kind aufwächst. Auch hier gilt: Sind Mami und Papi allergisch, sollten Sie umsichtiger und sorgfältiger sein. Das gilt nicht nur für das Haus, sondern auch für das Auto. Überall, wo sich das Baby aufhält, herrscht absolutes Rauchverbot. Es ist nicht allein die schädigende Wirkung des Passivrauchens, sondern eben auch die Möglichkeit, dass dadurch Allergien hervorgerufen werden. Wenn Sie oder Ihr Besuch trotzdem rauchen will, dann bitte draußen! Schimmel ist ein weiteres heikles Thema.

Die Sporen stehen ebenfalls im Verdacht, Allergien auslösen zu können. Deshalb sollten Sie auf ein optimales Raumklima achten. Die Luftfeuchtigkeit sollte dort optimaler Weise bei etwa 60 Prozent liegen. Feuchte Stellen an Wänden oder vorhandene Schimmelbildung müssen sofort vom Fachmann behandelt werden! Haustiere mit Fell stellen eine weitere Quelle für mögliche Allergien dar. Wenn ein Hund oder eine Katze schon vorher zur Familie gehörten, dann wird es schwierig mit der Lösung. Leider kann nämlich ihr Haar auch Allergien auslösen. Da hilft auch häufiges Staubsagen nicht.

Text: Mag. Lisa Drost
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