SSW 10: „Schwimmhäute“ verschwinden

Das Ungeborene wächst und wächst: In dieser Woche legt es rund ein Drittel an Körpergröße zu. Ärmchen und Beinchen können teils schon gezielt bewegt werden.

Insbesondere  die  Arme und Beine  entwickeln sich sichtbar in dieser zehnten  Schwangerschaftswoche. Die Knochenbildung schreitet weiter voran und die die Extremitäten wachsen. So erhält das winzige Leben trotz seines vergleichsweise immer noch übergroßen Kopfes mehr und mehr ein babyhaftes Aussehen. Das wird auch durch den Rückgang der „Schwimmhäute“ gefördert: Aus den flächigen Bereichen von Händen und Füßen haben sich nun die einzelnen Finger und Zehen gebildet.

Anfangs waren sie noch durch Hautlappen mit einander verbunden, die eben stark an Schwimmhäute erinnern. Auch die Entwicklung von Gehirn und Nerven, die schon zuvor in vollem Gange war, geht weiter.

Aus den vollkommen unkontrollierten Bewegungen der Vorwoche werden nach und nach gezielter werdende Bewegungen von Ärmchen und Beinchen. Auch die sich immer stärker herausbildenden Händchen und Füßchen bewegt das Kleine nun regelmäßig. Wie bereits erwähnt ist der Kopf – wie bei Embryos üblich – auch in diesem Fötus-Stadium noch überproportional groß.

Da sich nun aber die Ohr muscheln und Augenlider ebenso abzeichnen wie immer klarere Konturen des Mundes erhält das ungeborene Leben nun auch langsam ein Gesicht. Und in Babys Mund ist der Kiefer entstanden, in dem sich nun die ersten Anlagen der Milchzähnchen ausbilden. Mit einer Scheitel-Steiß-Größe von rund drei Zentimetern ist der Fötus zwar immer noch ein Winzling, gleichwohl bedeutet dies eine Zunahme von rund einem Drittel seiner Körpergröße in nur einer Woche. Für diesen Kraftakt braucht das Ungeborene immer mehr Energie.

Problemzone: Haut
Für Sie heißt das in den kommenden Wochen: Ihr Organismus bildet mehr Blut – statt der regulär üblichen rund fünf Liter strömen am Ende der Schwangerschaft bis zu sechseinhalb Liter durch Ihre Adern. Für Ihr Herz bedeutet das natürlich Zusatzarbeit. Während dies weitgehend im Verborgenen abläuft – bis auf gelegentliches Nasen- und Zahnfleischbluten, sind die Veränderungen der Haut ziemlich schnell und deutlich sichtbar.

Bei einem Teil der Frauen wird die uns umgebende Hülle zart, rosa und geschmeidig. Perfekt. Bei  anderen Frauen  führt  die  hormonelle  Umstellung   (besonders  das Östrogen)  zu unreiner Haut mit Pickeln oder sogar Schwangerschaftsakne. In besonders problematischen Fällen sollten Sie einen Hautarzt konsultieren.

Bitte weisen Sie ihn in jedem Fall auf die Schwangerschaft hin, damit keine kontraindizierte Behandlung erfolgt. Ansonsten kann Ihnen eine gut geschulte Kosmetikerin durchaus gut helfen. Meist hat sie auch einige Tipps parat, wie Sie Ihre gestresste Haut behandeln können. Und außerdem ist der Besuch bei der Kosmetikerin immer auch ein wohltuendes Erlebnis. Wellness und Entspannen sind genau das, was sich eine werdende Mami immer wieder gönnen sollte! Eine zweite „Baustelle“ in Sachen Haut werden im Laufe der nächsten Wochen Bauch und Brüste.

Durch das Wachstum können hier Risse im Bindegewebe entstehen – und als bleibendes Ergebnis die  ungeliebten Schwangerschaftsstreifen. Mit  speziellem Öl  und  der entsprechenden Massagetechnik beugen Sie optimal vor und können dies ganz in Ruhe genießen.

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Text: Mag. Lisa Drost
Bild:dr OX/Shutterstock.com