Es braucht nicht viel, um dem Baby die optimale Pflege zukommen zu lassen. Sanft muss sei sein – meist reicht schon ein Waschlappen und lauwarmes Wasser.
Ihr Baby ist voll und ganz auf Sie und Ihre Fürsorge angewiesen. Das fängt beim regelmäßigen Wickeln und Füttern an und geht bis hin zur kompletten Körperpflege. Es ist gut und wichtig, dass Ihr Kind ein- bis zweimal pro Woche gebadet wird. Doch das allein reicht nicht aus. Denn auch das Gesicht mit Ohren, Nase und Augen will gepflegt sein. Zunächst ist hier wie sonst auch ein wenig Vorsicht und Zurückhaltung geboten. Denn wie die Babyhaut sind auch alle Organe sehr empfindlich. Alle eingesetzten Mittel sollten deshalb möglichst sanft und schonend sein. In der Regel reicht es, wenn Sie zum Reinigen nur lauwarmes Wasser und einen weichen Waschlappen nutzen. Beherzigen Sie bitte die alte Weisheit: „Weniger ist deutlich mehr!“ Das gilt sowohl für die Reinigung an sich als auch für die Pflege. Wenn es keine Auffälligkeiten gibt, müssen Sie auch nicht aktiv werden. Gerötete Stellen der Haut können Sie mit etwas Muttermilch einreiben. Die pflegt und hat zudem eine antiseptische Wirkung.
Schutz dank Ohrenschmalz
Wir Erwachsenen sind bei der Körperpflege besonders gründlich. Die Ohren werden beispielsweise mit Wattestäbchen oder einem Reinigungsspray oder der Kombination von beidem gesäubert. Das ist bei Ihrem Baby aber nicht notwendig und nicht ratsam! Grundsätzlich reicht es aus, wenn Sie beim Baden Ihres Kindes mit dem feuchten Waschlappen vorsichtig die Ohrmuscheln abwischen und so überschüssigen Ohrenschmalz äußerlich entfernen. Etwas genauer sollten Sie bei der Falte auf der Rückseite hinschauen, wo die Ohrmuschel mit der Kopfhaut zusammengewachsen ist.
Hier sammeln sich gerne alle möglichen Fremdstoffe vom Staub bis hin zu Speichelresten. Die sollten sorgfältig entfernt werden. Und anschließend trocknen Sie diesen Bereich bitte besonders gründlich durch sanftes Abtupfen ab. Denn hier bilden sich sonst schnell wunde Stellen. Eine weitere Reinigung des Ohres – insbesondere das Entfernen des Ohrenschmalzes aus dem Inneren – ist überflüssig und kontraproduktiv. Denn der Ohrenschmalz hat eine wichtige Schutzfunktion für das Ohr Ihres Babys: Staub und Schmutz bleiben an ihm kleben und können nicht weiter ins Innere vordringen. Dank seiner Konsistenz hält der Ohrenschmalz die Haut im Ohr geschmeidig.
Das Ohr verfügt über einen sogenannten elbstreinigungsmechanismus: Nach und nach wird der Ohrenschmalz nach außen transportiert. Das geschieht von alleine. Diesen überschüssigen Ohrenschmalz können Sie wie bereits erwähnt bei der Körperpflege Ihres Kindes dann außen an der Ohrmuschel entfernen. Besonders problematisch sind Wattestäbchen. Denn Sie können gar nicht so genau damit arbeiten wie es notwendig wäre. So riskieren Sie Verletzungen des Trommelfells Ihres Kindes. Das kann im schlimmsten Fall zu einer dauerhaften Beeinträchtigung des Hörvermögens führen. Weiters drücken Sie einen Teil des Ohrenschmalzes tiefer ins Innere des Ohres, was zu Verklumpungen führen kann. Auch spezielle Reinigungssprays für Kinder sind nicht notwendig. Die ins Ohr gesprühte Flüssigkeit ist kalt und unangenehm für Ihr Kind. Zudem muss der Ohrenschmalz nicht eingeweicht und herausgespült werden. Denn damit reduzieren Sie eben die Schutzfunktion, die natürlicherweise im Ohr existiert.
Meersalzlösung für die Nase
So wie das Ohr hat auch die Nase eine Schutzfunktion für den Organismus. Wenn Ihr Baby durch die Nase atmet, bleibt der Staub am Sekret der Nasenschleimhaut haften. Auf diese Weise werden diese Fremdstoffe schon früh aus der Atemluft gefiltert und gelangen nicht erst in die Bronchien und die Lunge. Wenn Ihr Kind mal eine Schniefnase hat, dann bedeutet das zunächst nur, dass mehr Nasensekret als sonst üblich produziert wird. Auf diese Weise wird die Nase quasi von Innen gespült. Ansonsten trocknet das Sekret vor dem Austritt aus den Nasenlöchern aus und ist als Kruste zu sehen.
Diese Kruste sollten Sie nicht im trockenen Zustand entfernen. Das könnte für das Baby unangenehm sein. Und wenn Sie noch die Fingernägel zu Hilfe nehmen, kann es sogar weh tun. Vielmehr weichen Sie die äußerliche Verkrustung mit einem lauwarmen, feuchten Waschlappen ein und wischen Sie sie anschließend weg. Das Innere der Nase müssen Sie in der Regel nicht reinigen. Wenn es trotzdem mal zu Problemen beim Atmen kommen sollte, dann drehen Sie den Zipfel eines Baumwolltuches zusammen und tauchen ihn in etwas lauwarmes Wasser. Damit säubern Sie vorsichtig den vorderen Bereich.
Führen Sie das Tuch auf keinen Fall zu tief in die Nase ein! Wie bei den Ohren gilt auch bei der Nase: Finger weg von den Wattestäbchen. Sie sind nicht so sanft und weich wie sie für zu sein scheinen. Vielmehr können Sie schon bei einem etwas zu weit eingeführten Stäbchen eine Verletzung der Nasenschleimhaut mit anschließendem Nasenbluten verursachen. Ist die Nase mit flüssigem Nasensekret verstopft, gibt es zwei Möglichkeiten, dem Baby Erleichterung zu verschaffen: Wie bei uns Erwachsenen ist Meersalzlösung ein gutes Mittel, mit dem die Nasenschleimhaut geschont und trotzdem das Abfließen des Sekretes begünstigt wird. Alternativ können Sie sich einen Nasensekretsauger kaufen, mit dem durch Unterdruck der überschüssige Schleim entfernt wird.
Tränenkruste einweichen
Besonders Obacht müssen Sie bei der Pflege von Babys Äuglein geben. Die verkleben immer mal wieder, sodass sich sogar Verkrustungen an den Lidern bilden. Ganz vorsichtig sollten Sie diese entfernen: Kochen Sie dafür Wasser ab, damit alle Keime getötet werden und so keine Infektion in Babys Äuglein entstehen kann. Befeuchten Sie ein Watte-Pad oder einen Waschlappen mit dem abgekühlte, zimmerwarmen Wasser und weichen damit die Kruste ein. Auf gar keinen Fall sollten Sie versuchen, die trockene Kruste zu entfernen. Schon gar nicht mit den Fingernägeln oder anderen Hilfsmitteln.
Denn damit riskieren Sie Verletzungen an den zarten Lidern Ihres Kindes. Oder Sie tun Ihrem Kleinen weh. Deshalb nutzen Sie auch ein feuchtes Watte-Pad oder einen feuchten Waschlappen zum endgültigen Entfernen der Krustenreste. Wischen Sie dabei immer von außen nach innen, also zur Nase hin. Das ist auch die Fließrichtung der Tränenflüssigkeit und somit der von der Natur vorgegebene Weg. Die Verkrustungen sind übrigens nichts anderes als getrocknete Augenflüssigkeit – also Tränen. Die entstehen, weil sich die Augen Ihres Kindes noch stärker als bei uns Erwachsenen schützen müssen. Deshalb wird mehr Augenflüssigkeit produziert.
Text: Mag. Celina Thimm
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