Es ist gar nicht so einfach zu erkennen, wenn Ihr Kind an einer Verstopfung leidet. Denn Säuglinge haben keinen regelmäßigen Stuhlgang. Oft hilft es schon, wenn Ihr Kind viel trinkt.
Die gute Nachricht vorab: Nur eine geringe Prozentzahl von Säuglingen (unter fünf Prozent) leidet an Verstopfungen. Deutlich häufiger betroffen sind Babys, die nicht gestillt werden. Hier sind es unter anderem die folgenden Faktoren, die den Darm belasten: kalkhaltiges Wasser, Schmelzflocken in der Nahrung, Karottensaft …
Richtig schwer ist das Erkennen der Verstopfung beim Baby.
Denn es hat nicht regelmäßig Stuhlgang. Wird es gestillt, kann die Windel mehrmals am Tag mit dem großen Geschäft voll sein oder nur einmal in der Woche. Und das ist vollkommen normal! Wird das Kleine mit dem Fläschchen ernährt, so ist bis zu dreimal täglich die Windel voll. Ein Indikator für die Verstopfung ist die Konsistenz des Stuhlgangs. Beim Stillen ist dieser in der Regel salbenartig, bei der Fläschchenfütterung deutlich geformter und pastenartig. Bei einer Verstopfung ist die Ausscheidung deutlich härter und eher von trockener Beschaffenheit. Das macht es auch für den kleinen Darm so schwer, den Kot aus dem Körper des Babys zu befördern.
Bitte beachten Sie, dass Ihr Baby durchaus sehr konzentriert und sogar angestrengt wirken kann, wenn es sein Häufchen macht. Auch das Anziehen der Beinchen, das Ballen der Händchen zu Fäusten und ein rotes Gesicht sind ganz normal – auch ohne Verstopfung. Vielmehr gibt es einige Symptome, die auf eine Verstopfung hindeuten können. Können wohl gemerkt, denn sie können auch eine andere Ursache haben. Lang dauerndes Bauchweh bei Ihrem Baby kann durch eine Verstopfung hervorgerufen werden, ebenso wie ein hartes Bäuchlein. Ist Ihr Kleines unruhig und schläft schlecht? Hat es wenig Appetit? Oder spuckt es häufiger? Ebenfalls mögliche Anzeichen für eine Verstopfung.
Vermeiden Sie Zusatzstoffe
Sofern keine krankhafte Veränderung im Magen-Darm-Trakt vorliegt, ist mit relativ einfachen Mitteln der Verstopfung beizukommen. Sofern Sie mit dem Fläschchen füttern, achten Sie bitte auf die Zutaten. Nutzen Sie extra für die Säuglingsnahrung geeignetes Mineralwasser. Vermeiden Sie den Zusatz von Flocken und anderen Getreideprodukten sowie Karotten. Achten Sie zudem auf das richtige Mischungsverhältnis und füttern Sie eine aus reichende Menge. Die klassischen Hersteller von Säuglingsnahrung führen eine Reihe von Spezialprodukten.
Diese enthalten teilweise Bestandteile, die die Darmtätigkeit unterstützen sowie Blähungen, Krämpfe oder Verstopfung mindern sollen. Weiters sind besondere Artikel am Programm, die bei Unverträglichkeiten eingesetzt werden können. Alle Mamis sollten darauf achten, dass ihr Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Mit stillem Wasser, das für Säuglinge geeignet ist, und ungesüßten Tees als zusätzliche Gabe helfen Sie Ihrem Kind. Was viele nicht wissen: Viele kleine Kinder trinken sogar ausgesprochen gerne einfach nur Wasser. Es muss also nicht immer „mit Geschmack“ sein.
Aluminium und Silizium helfen
Es gibt einige sanfte Hilfsmittel, die bei einer Verstopfung zum Einsatz kommen können: Massagen des unteren Rückens und Bäuchleins gehören ebenso dazu wie der Zusatz von kaltgepresstem Raps- oder Sonnenblumenöl zur Babynahrung. Auch bei der Behandlung von Verstopfungen gibt es gute Ergebnisse bei der Gabe von homöopathischen Mitteln. Zu den Klassikern bei Verdauungs störungen gehört die Brechnuss, Nux vomica. Insbesondere bei unruhigen Kindern mit Verdauungsstörungen eignet sich dieses Mittel. Alumina, das Aluminium, empfiehlt sich, wenn das Kind so gar keine Anstalten macht, sein Geschäft zu verrichten oder der Kot extrem hart ist.
Ist der Stuhlgang zudem noch recht dunkel, dann ist Bryonia alba, angezeigt. Wenn Ihr Kind nur sehr selten sein Geschäft verrichtet, leicht kränklich und sehr ruhig ist, kann Calcium carbonicum, das Kalziumkarbonat, helfen, die Verdauungstätigkeit zu unterstützen. Silicea, das Silizium, wird Babys gegeben, bei denen der Stuhlgang nur extrem schwer herausgedrückt werden kann. Teils kommt der Kot ein Stückchen raus und wird dann quasi wieder in den Darm zurückgesogen. Kinder kommen sehr gut mit Globuli zurecht. Pro Gabe nimmt das Baby drei Kügelchen der Potenz D4 oder D6.
Die empfohlene Höchstdosis pro Tag liegt bei dreimal drei Globuli. Bitte denken Sie daran: Homöopathische Mittel sind zwar sanft und gelten als äußerst risikoarm. Es sind gleichwohl Arzneimittel, die eine Wirkung hervor rufen können. Sprechen Sie deshalb vorher mit dem Kinderarzt ab, dass Sie Ihrem Kind Globuli geben wollen. Wenn Sie Blut im Stuhlgang Ihres Kindes entdecken, sollten Sie auf jeden Fall den Arzt aufsuchen!
Text: Mag. Celina Thimm
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