Baby wird selbstständig

Wenn das Kind dem Babyzimmer entwächst … Nicola Schnögass von den Raumelfen über die Kinderzimmer-Einrichtung

Nach dem ersten Lebensjahr wird Ihr Baby zum Kleinkind – dem so genannten „Toddler“. Es fängt an zu krabbeln, seine Umgebung zu entdecken. Jetzt ist es an der Zeit, auch das Kinderzimmer zu verändern und den Bedürfnissen angepasst zu adaptieren.
War der Babybereich mit Gitterbett und Wickeltisch Ihres Kindes bisher relativ klein, so braucht der Nachwuchs nun zunehmend mehr Platz: Ein Rückzugsbereich zum Schlafen, Spielen und Kuscheln ist gefragt.
Der ideale Zeitpunkt das Babyzimmer umzugestalten ist der Tag, an dem Ihr Baby nicht mehr in seinem Gitterbettchen schlafen möchte. Es kommt während der Nacht öfter zu Ihnen ins Bett, es schläft unruhig oder hat Einschlafprobleme. Diese Phase tritt im Normalfall je nach Charakter und Schlafverhalten zwischen 1,5 – 3 Jahren auf. Spätestens mit drei Jahren sollte der Wechsel vom Babybett ins „erste große Bett“ im eigenen Zimmer abgeschlossen sein. Wenn der richtige Zeitpunkt dafür übersehen wird, kann dies in der Elternbeziehung zu Differenzen führen, da jedes Paar seine Privatsphäre braucht.
Das erste Loslassen ist für Eltern und Kind, aber insbesondere für Mütter oft kein einfacher Schritt. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie es lieb haben, bereiten Sie es auf die „Übersiedlung“ vor, reden Sie mit ihm darüber und halten Sie gewohnte Rhythmen und Rituale bei. Erzählen Sie weiterhin Gute Nacht Geschichten, Kuscheln Sie vor dem Einschlafen mit Ihrem Kleinen, drapieren Sie seine Stofftiere im neuen Schlafbereich oder im großen Bett.
Außer ihrem „ersten großen Bett“ brauchen Kleinkinder einen sicheren Spielbereich am Boden, einen kleinen Tisch zum Zeichnen und Basteln sowie – ganz wichtig – Stauraum für seine „Sieben Sachen“. Passende Accessoires wie Leuchten, Teppiche und Vorhänge verleihen dem Zimmer Gemütlichkeit – damit fällt es Ihrem Kind leichter sich einzuleben.

Fratz Tipps

1. Lassen Sie Ihr Kind bei Farben und Accessoires mitentscheiden, das fördert den Wohlfühlfaktor im Zimmer.
2. Es hängt nicht von der Größe des Babybettes ab, dass ein Kind nicht mehr darin schlafen will. Meistens fühlen sich Kinder eingeengt durch Gitterstäbe und das Gefühl, nicht heraus zu können, wann sie wollen.
3. Optisch wird versucht, die Proportion des Bettes (Masse meistens 90x200cm) durch kleine Tricks zu reduzieren: Abziehbare Schutzpölster sowie Kuscheltiere im Bett vermitteln Geborgenheit, ein duftiger Baldachin reduziert die Raumhöhe des Zimmers. Mini-Rutschen dienen als sicherer Ein- und Ausstieg und geben dem Bettbereich spielerischen Charakter. 
4. Mit bunten Bettvorhängen zum Zuziehen, praktischen Ablagen für Wasserglas und Lieblingsstofftier wird der Bettbereich kuschelig gestaltet. Damit Sie sich nicht zu schnell satt sehen, sollte die Grundfarbe des Bettes Naturholz oder Weiß sein. Motive und Farben der Bettwäsche, Zierpölster und Tagesdecke sollten hingegen dem Alter des Kindes entsprechen. Sie sind jederzeit leicht austauschbar.
5. Aus Sicherheitsgründen ist das Bett auf eine niedrige Stufe von maximal 30cm zu stellen. Erst ab 4 Jahren eignet sich laut europäischen Sicherheitsstandards eine Hochbettstufe von 80cm. Die meisten Betten wachsen mit den Kindern mit und lassen sich später problemlos adaptieren.
6. Funktionell gesehen sollen Betten weder direkt vor Heizkörpern (Wärmestau) noch direkt vor Fenstern (Zugluft) stehen. Große Fensterflächen machen Kindern Angst, sie fühlen sich beobachtet und verstehen nicht, dass im Dunkeln niemand von außen hereinsehen kann.
7. Eine wichtige Rolle spielt der Lichteinfall im Zimmer. Das Bett sollte nicht dort stehen, wo während den Schlafenszeiten (morgens und mittags) viel Sonne hinkommt.
8. Geobiologen empfehlen die Ausrichtung des Bettes womöglich nach Nord-Süd. Diese Richtung ist durch den Energiestrom im Körper bedingt. Energien fließen auf der Nordhalbkugel immer nach oben, also nach Norden.
9. Um Ängste zu reduzieren ist zu beachten, dass sich vom Bett aus ein Überblick über das gesamte Zimmer bietet. Das Kind sollte mit dem Kopf zur Türe schauen, damit es leicht sehen kann, wer das Zimmer betritt. Sollte Ihr Kind sich trotzdem fürchten: Kaufen Sie ein Schlummerlicht und achten Sie darauf, dass es einige Stunden brennen kann, ohne heiß zu werden. Lassen Sie die Türe beim Einschlafen offen und eine Lampe im Vorraum brennen. Stimmen und Licht beruhigen.
10. Last but not least ist der Bettwechsel ein guter Zeitpunkt, um den Schnuller endgültig abzulegen. Legen Sie den Schnuller jeden Abend gemeinsam an einem bestimmten Platz und verabschieden Sie sich von der Babyzeit.
Quelle: DI Alexandra Schnögass-Mück, Mutter von 3 Kindern, www.dieraumelfen.at
Foto: Yuganov Konstantin – shutterstock.com
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