Papa kannst du mir die Limo bringen, Herr Maier die Arbeit muss bis morgen fertig, Franz kannst du mir mal schnell helfen, Ups schon wieder ein wichtiges Mail – Stressmacher am laufenden Band. Wie Sie dem Stress ein Schnippchen schlagen können verrät Life-Coach Fabian Schmidt.
Aktuelle Studien belegen: Jede vierte Person fühlt sich durch ihren Job gestresst. Psychische Erkrankungen belegen seit Jahren den ersten Platz der Gründe für Ausfall- und Fehlzeiten von Erwerbstätigen. In vielen Fällen macht er sich sogar durch körperliche Symptome bemerkbar und sorgt für starke Einschränkungen im Berufs- und Privatleben.
„Vor allem chronischer Stress wird auf Dauer zur echten Belastung für die geistige und physische Gesundheit“, weiß Life-Coach Fabian Schmidt. „Immer häufiger macht er uns sogar krank.“ Was Stress im Berufsleben mit uns anstellt und wie man ihn reduziert, verrät Fabian Schmidt in diesem Beitrag.
Tipp 1: Für mehr Bewusstsein sorgen
Die Digitalisierung mag das Leben vieler Menschen vereinfacht haben. Doch das ständige Erhalten von Mails und Chatnachrichten sorgt auch dafür, dass heute mehr Aufwand betrieben werden muss, um Antworten zu geben oder Kontakte zu pflegen. Demgegenüber wachsen die To-do-Listen – das zu erledigende Pensum im Beruf und im Privatleben steigt spürbar an. Damit wird der Alltag schnelllebiger, für die anstehenden Aufgaben besteht immer weniger Zeit. Kein Wunder, dass viele Menschen unter solchen Voraussetzungen zu Stress neigen. Ratsam ist es dabei zunächst, diesem steigenden Leistungsanspruch nicht nachzugeben, sondern ein eigenes Tempo zu entwickeln, mit dem sich alle Herausforderungen bewältigen lassen. Daneben gilt es, sich selbst immer wieder bewusst zu machen, dass der individuell wahrgenommene Stress kein Einzelphänomen ist – sondern dass zahlreiche Menschen in ähnlicher Weise empfinden. Auch sie sind überfordert und fühlen sich manchmal, als würden sie unter dem auf ihnen lastenden Druck zerbrechen.
Tipp 2: Die eigene Kommunikation anpassen
Doch Stress kann auch empfinden, wer sich selbst mehr Aufgaben auflastet als ihm eigentlich zukommen. Natürlich ist es sinnvoll, stets höflich und hilfsbereit zu agieren sowie Einsatz zu zeigen, wo es nötig ist. Damit darf aber nicht das Auftreten von Stress verbunden sein. Sinnvoll ist es daher, die Kommunikation ein wenig zu verändern: Das Ziehen eigener Grenzen dient nicht dazu, anderen Menschen die Hilfe zu verweigern – sondern die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden stärker als zuvor in den Fokus zu rücken. Übernommen werden künftig also nur noch solche Aufgaben, die auch bequem erledigt werden können, ohne das eigentliche Pensum im Berufs- und Privatleben dafür schmälern zu müssen. Wenn es gar nicht anders geht, darf die Frage nach Unterstützung natürlich mit einem „Nein“ beantwortet werden – und das nicht nur gegenüber den Kollegen, sondern auch gegenüber dem Chef.
Tipp 3: Die bewusste Schlafhygiene
Je mehr Arbeit, desto mehr Aufwand und Sorgen – und desto weniger Zeit bleibt in der Regel für den Schlaf. Er dient aber dazu, Körper und Geist zu regenerieren. Nur wer nachts regelmäßig seine Energie auflädt, kann am nächsten Tag fit und motiviert allen Anforderungen gerecht werden. Empfehlenswert ist es daher, den eigenen Schlafrhythmus im Blick zu behalten. Je nach persönlichen Wünschen und Bedürfnissen ist dabei auf eine Ruhezeit von sechs bis acht Stunden zu achten. Sie hilft nicht nur dabei, Kraft zu tanken – vielmehr senkt sie den Stresspegel und führt zu einer ansteigenden Resistenz gegenüber einer Überbelastung. Neben der Dauer der Nachtruhe können übrigens feste Bettzeiten sinnvoll sein. Es lohnt sich also, abends nicht so lange aufzubleiben, bis die Augen irgendwann von allein zufallen – sondern sich hierbei ein wenig Disziplin anzutrainieren. Wer wacher in den Tag startet, kann diesen immerhin gesünder und bequemer bewältigen.
Quelle: Fabian Schmidt GmbH, Bild rechts beigestellt
Bild oben: pixabay: Gerd Altmann