Öle die schön machen

Ätherische Öle für Körper und Geist

Bereits die Inka verwendeten Erdnüsse um sich energetisch hochzutunen. Kerne von Marillen und deren Öl standen schon vor 5000 Jahren am Speisezettel chinesischer Kaiser. Mandelöl verhalf den Asiatinnen zur wahren Schönheit, die heißblütigen Südamerikanerinnen schworen auf Sonnenblumenöl, im alten China galt Sesamöl als Jungbrunnen für die Haut. Öl ist, wie man weiß, jedoch nicht gleich Öl. Pflanzenöle werden bei etwa 24 Grad flüssig, erstarren sie unter dieser Temperatur, spricht man von Fett. Mineralöle hingegen sind Erdölprodukte, die vom menschlichen Körper nicht verarbeitet werden können.

Ätherische Öle sind leicht flüchtige Duftstoffe und keine Öle im klassischen Sinn. Entspannend und vitalisierend: So wirken zeitgeistige Öle, Badezusätze und Balsame, die nicht nur pflegen, sondern direkt über die Nase ins Limbische System wandern. “Aromachologie” heißt das Zauberwort, auf das Kosmetikkonzerne verstärkt setzen. Um dem täglichen Stress zu entgehen, der vorzeitige Hautalterung mit sich bringt und um das Wohlbefinden zu stärken, hat sich auch die Wissenschaft stärker für die Wirkungsweise von Aromen interessiert. Ätherische Öle sind hochwirksame, duftende Pflanzenextrakte, die sich an der Luft verflüchtigen.

Sie wirken über das Riechen unmittelbar auf das Gehirn, jedes Öl hat spezifische geistig-seelische Wirkungsweisen. Für die Aroma- und Hautpflege eignen sich besonders Bergamotte, Rosengeranie, Lavendel, Lemongras, Mandarine, Orange, Pfefferminze, Rosenholz, Rosmarin, Sandelholz, Teebaum, Zedernholz oder Zitrone. Eukalyptus, so hat man herausgefunden, stimuliert, Grapefruit vertreibt die Müdigkeit, Jasmin entkrampft und entspannt, Zitrone hebt die Laune. Tradiertes Wissen um die Wirkungsweise von Kräutern und modernste Technologie, das ist das zeitgeistige Erfolgskonzept für ganzheitliche Wellness.

Ein Öl für jeden Hauttyp

Pflanzenöle haben sich aber nicht nur in der Ernährung bewährt, auch den Effekt von Massagen kann man mit heilsamen Ölen steigern. Pflanzenöle machen die Haut geschmeidig und unterstützen durch ihre Heilkraft die Wirkung einer Massage. Beim Massieren wird der Blutkreislauf angeregt, die Öle gelangen schneller in den Körper. Für Massage kann grundsätzlich jedes Öl verwendet werden.

Bei trockener Haut eignet sich vor allem Macadamianussöl oder Olivenöl, das man mit Weizenkeim- oder Leinöl mischen kann. Bei fettiger Haut sollte man eher zu Sonnenblumenöl oder Mischungen aus Distel-, Jojoba- oder Sesamöl greifen. Kokosfett, am besten gemischt mit Jojobaöl eignet sich hervorragend für empfindliche Haut und sogar für die Haut von Neurodermitikern.

Öle für das Schwangerschafts-Bäuchlein
Besondere Aufmerksamkeit verdient das Bäuchlein in der Schwangerschaft. Je dicker er ist, desto schöner wird die Haut. Sie ist aber auch empfindlicher geworden. Wer vor der Schwangerschaft zu fettiger Haut geneigt hat, wird sich über die schöne, weit trockenere Haut freuen. Trockene Hauttypen sollten verstärkt fett- und feuchtigkeitshältige Pflegecremes verwenden.

Generell gilt: die Pflegeprodukte für die Zeit der Schwangerschaft auf den veränderten Hauttyp abstimmen. Wie sich frau auch dreht und wendet, Fazit ist: je wohler man sich rundherum fühlt, desto “unhandlicher” wird der Bauch. Meist ist die seitliche Lage die einzig erträgliche Schlafposition. Ein Polster stützt das Bäuchlein ab. Verwöhnen Sie es mit sanftem Eincremen, in den letzten Monaten der Schwangerschaft ist das besonders wichtig. Meist juckt die Haut auch schon unangenehm, eine weiche Körperbürste schafft Abhilfe.

Auch die Allerkleinsten freuen sich über eine sanfte Massage mit zartduftenden Pflegeprodukten. Babys sollte man am besten mit Mandel- oder Sesamöl zart massieren, auf Bauch und Rücken sanft im Uhrzeigersinn einmassieren. Nicht nur sanfte Streicheleinheiten sind wichtig für das Baby. Optimale Hautpflege trägt auch dazu bei, dass genügend Abwehrstoffe produziert werden können. Um ein stabiles Immunsystem aufbauen zu können, sind pflanzliche Öle besonders wichtig. Am besten reibt man das Baby nach dem entspannenden Bad mit Mandel- oder Sesamöl sanft ein. Etwa zwei- bis dreimal pro Woche reichen aus um die Abwehrkräfte auf Touren zu bringen.

Die Haut, unser verlässlichstes Abwehr-System

Unsere Haut ist nicht nur unsere äußere Hülle, sondern erfüllt eine Reihe wichtiger Funktionen. Ihre Abwehrkraft kann sie nur entfalten, wenn sie gesund und widerstandsfähig ist, das heißt gut gepflegt und ab und zu verwöhnt wird. Pflanzliche Öle eignen sich hervorragend dafür, denn sie dringen tief in die bioaktiven Substanzen der Haut ein, unterstützen das Abwehrsystem, gleichen Defizite aus und halten die Haut jung und straff.

Pflanzenöle sind dem Aufbau unserer Haut sehr ähnlich, werden von ihr absorbiert und dringen so tiefer ein. Hautverwandte Öle haben außerdem den Vorteil, dass sie keinen Fettfilm hinterlassen. Das Einölen der Haut hat besonders in der ayurvedischen Massage einen tieferen Sinn. Besonders die Heilkraft von Sesamöl, das – erwärmt – über den Körper gegossen wird, reinigt, entspannt und macht Körper und Haut wieder topfit.

Der größte Feind unserer Haut ist die Umwelt, besser: die Freien Radikale, die die Hautalterung begünstigen. Fettbegleitstoffen wirken dem entgegen, indem sie die Regeneration der Haut unterstützen und ihr Elastizität verleihen. Eine Mischung aus Sanddornöl, Sheabutter, Weizenkeimöl, Sesam- und Jojobaöl oder Produkten, in denen diese Öle enthalten sind, wirken dem vorzeitigen Faltenwurf effizient entgegen.

Welcher Öltyp bin ich?
Auch der Feuchtigkeitsverlust der Haut versetzt manche Dame vorgeschrittenen Alters in Panik. Waren es früher Lachfältchen, machen sich mit zunehmendem Alter schon ordentliche Krähenfüße breit. Das muss nicht sein, wenn man die Haut rechtzeitig mit Feuchtigkeit versorgt. Avocadoöl, Jojobaöl, Nachtkerzen-, Sanddorn- oder Weizenkeimöl sind die wirksamsten Waffen im Kampf gegen die ungeliebten Knitterfältchen. Sie vermischen sich ideal mit dem körpereigenen Fettfeuchtigkeitsmantel der Haut und binden die Feuchtigkeit in den Zellzwischenräumen.

Ungesättigt oder gesättigt

Trockene Haut kann aber nicht nur an Feuchtigkeits- sondern auch an Fettmangel leiden. Sie schuppt schnell und zeigt Reizungen. Öle mit einfach ungesättigten Fettsäuren wie Avocado-, Mandel-, Haselnuss- oder Sonnenblumenöl pflegen einerseits und versorgen die Haut andererseits mit entsprechend Feuchtigkeit und Fett. Neigt die Haut zu Unreinheiten und glänzt, sollte man nicht auf Öl verzichten. Die Zauberformel heißt: mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Distel-, Hanf-, Lein-, Sonnenblumen-, Weizenkeim oder Jojobaöl. Wer normale Haut hat, sollte sein Gesicht mit Mandel- Oliven-, Jojobaöl oder Sheabutter pflegen.

Öle – von Kopf bis Fuß
Öle sind aber nicht nur für Gesicht und Hände die ideale Pflege. Am ganzen Körper angewendet sorgen sie für eine Entschlackung des Körpers und schleusen lebenswichtige Substanzen in die Haut ein. Versuchen Sie es mal mit einem duftenden Ölbad: Mandel- und Rosenöl (je 1 bis 2 Tropfen) in ein angenehm temperiertes Badewasser gegossen, belebt nicht nur die Sinne, sondern pflegt bis in jede Pore.

Wer über empfindliche Augen klagt, sollte zu Produkten greifen, die Jojobaöl enthalten. Oder eine Mischung aus Jojobaöl, Sanddornöl und Bienenwachs herstellen und sanft um die Augen kreisend einmassieren. Schöne glänzende Haare sind auch kein Geheimnis. Man muss dazu nur in ein sanftes Shampoo einen Teelöffel Öl (Sesam, Oliven oder Sonnenblumen) einrühren, die Mischung gut verteilen und ins Haar massieren. Auch die Kopfhaut dankt die Prozedur mit gesundem Wuchs. Entzündungen können so bekämpft werden, Kopfhautjucken gehört der Vergangenheit an.

Die wirksamsten Öle

Avocadoöl: das Öl des Avocadobaumes eignet sich ideal bei trockener Haut. Es enthält einen hohen Anteil an Fettbegleitstoffen, dadurch kann das Öl besser in die Haut eindringen und gemeinsam mit Feuchtigkeit die Wirkung optimal entfalten kann. Es unterstützt außerdem den Zellaufbau, wirkt juckreizstillend und entzündungshemmend.

Jojobaöl: Das Öl des Jojobastrauches ist dem unserer Haut sehr ähnlich. Es kann auf Grund seiner sanften Wirkungsweise auch bei Neurodermitikern und bei extrem trockener Haut verwendet werden. Jojobaöl hat einen hohen Anteil an Vitamin E, es stärkt das Bindegewebe, beugt Faltenbildung vor und eignet sich besonders auch zur Pflege ungeliebter Schwangerschaftsstreifen.

Mandelöl: Der Klassiker unter den Ölen wird vom Mandelstrauch gewonnen. Mandelöl zeichnet sich durch einen fast 80-prozentigen Anteil an Ölsäure aus, ein Inhaltsstoff, der zu zarter, glatter Haut verhilft. Vor allem bei trockener Haut, aber auch in der Babypflege ist Mandelöl ein begehrter Pflegepartner.

Nachtkerzenöl: Ein Multitalent unter den natürlichen Schönheitsmitteln. Es macht die Haut fit, stärkt das Immunsystem und hellt die Psyche auf. Auf besonders schonende Weise wird es aus den Samen des Nachtkerzenstrauches gewonnen. Es enthält mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die eine ausgeleichende Wirkung auf das Hormonsystem haben.

Olivenöl: Dieses Öl hat vielfache Wirkungen. Es weist einen hohen Anteil an einfach ungesättigter Ölsäure auf und beugt, innerlich genossen, effizient Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Der hohe Gehalt an Ölsäure und Vitamin E zeichnet Olivenöl auch als schonendes Pflegemittel aus. Bei trockener, rissiger und spröder Haut ideal für Haar- und Nagelpflege: Ein Öl mit langer Tradition.

Sheabutter: Der Sheabutterbaum stammt aus Zentralafrika, seine Nüsse enthalten etwa 50 Prozent Fett, einen kostbaren Stoff für die Hautpflege. Sheabutter enthält eine Reihe wichtiger Begleitstoffe, die die Haut vor Austrocknung und dem Befall von Mikroorganismen schützen. Sie unterstützen auch den Heilungsprozess der Haut. Provitamin A mildert den Verhornungsprozess, Vitamin E schützt die Zellen.

Weizenkeimöl: Das kaltgepresste Öl aus den wertvollsten Teilen des Getreides hält die Pole-Position, was den Anteil an Vitamin E betrifft. Fettsäuren und Begleitstoffe beugen der Hautalterung vor und halten das Bindegewebe gesund. Weizenkeimöl hat einen intensiven Geruch, daher ist es ratsam, es mit anderen Ölen zu mischen.

Foto: Chamille White – shutterstock.com

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