Zu kuschelig, um im Geschäft ein einsames Dasein zu fristen? Kuscheltiere haben eine solche Anziehungskraft, dass Familien sie kistenweise zu Hause beherbergen.
Stofftiere haben eine nahezu magische Anziehungskraft. Und zwar nicht nur für kleine, sondern auch für große bzw. ältere Leute. Ein Spielzeughändler, den ich einmal nach den Einkaufsgewohnheiten seiner Kundinnen und Kunden fragte (als Redakteurin für ein Familienmagazin muss man ja am Puls der Zeit bleiben bzw. wissen, was die LeserInnen interessiert, was sie mögen und was sie nicht mögen etc.), bestätigte mir: Stofftiere sind die beliebtesten Geschenke, die Eltern und Großeltern kaufen. Ich gebe zu, bei dieser Gelegenheit erlag auch ich der Versuchung, der Stofftier-Sammlung meiner Kinder ein weiteres Tierchen, nämlich eine super-kuschelige Ente mit
grün-weißen Flügeln und einem knallorangefarbenen Schnabel hinzuzufügen. Nicht viel anders ging es wohl einer Dame, die ich vor den Spielzeugregalen eines großen Möbelherstellers beobachtete. Nicht, dass ich grundsätzlich Leuten beim Erledigen ihrer Einkäufe zusehe – aber selbst die Kuscheltiere betrachtend, konnte ich nicht anders, als das Gespräch zwischen der Mutter und ihren beiden Buben mit anzuhören. Der jüngere der beiden Söhne, etwa fünf Jahre alt, zieht einen Stoffhund aus dem Regal mit dem typischen Habenwollen-Blick, den Kids (und Frauen) so gut drauf haben, und meint, der gefalle ihm so gut, den müsse er haben. Mamas Antwort: „Du hast doch schon so viele Stofftiere, nein, wir kaufen wirklich keines.“ Dabei bleibt die selbst Stofftier-Begeisterte stehen und wühlt in der Fülle der Tiere. Zieht eines hervor, nur um wieder und wieder festzustellen, dass sie zu Hause schon so viele Kuscheltiere haben … Und sieht weiter ein Kuscheltier nach dem anderen an. Ob sich Mama & Söhne für ein Stofftier entschieden haben? Das habe ich nicht miterlebt – ich war mit einem Stoffhund unter dem Arm an der Kassa.
Text: Marion Breiter O’Donovan
Bild: Jana Guothova – shutterstock.com