Nur ein Lied. Mit dem Song „1944“ gewann die ukrainische Sängerin Jamala den Eurovision Song Contest 2016. 2022 musste sie mit ihren beiden kleinen Kindern (1 und 3 Jahre) aus ihrer Heimat fliehen. Vor den Russen, deren Diktator Stalin 1944 ihre Urgroßmutter deportiert hat.
„Wir verbrachten fast vier Tage im Auto, ganz ohne Essen, an das im Schockzustand niemand auch nur zu denken schien. Zwei Kilometer in vier Stunden – so ungefähr haben wir uns bewegt“, schrieb die ukrainische Sängerin Jamala (38) auf Instagram. Ihre Kinder sind 3 Jahre und 13 Monate alt – ihr Mann blieb in der Ukraine.
Rückblende. 2016 gewann die Sängerin, die eigentlich Sussana Dschamaladinowa heißt, mit ihrem Lied „1944“ den Eurovision Song Contest.
Der Liedtext (deutsche Übersetzung siehe Kasten rechts) handelt von Jamalas Urgroßeltern, die als Krimtataren durch das Stalin-Regime von der Krim deportiert wurden. Am 18. Mai 1944 wurde ihre Urgroßmutter Nasylchan mit fünf Kindern aus ihrem Haus im Dorf Kutschuk Osen nach Kirgisistan deportiert. Im Text geht die Sängerin auf die verlorengegangene Kindheit in der Heimat und die Taten der Sowjets ein. Stalin ließ die Krimtataren nach Zentralasien deportieren, weil er sie der Kollaboration mit dem nationalsozialistischem Deutschen Reich bezichtigte.
Einfach zum Nachdenken: Das Lied aus der Ukraine erhielt 2016 von der Jury aus Russland 0 Punkte, vom russischen Publikum 10 von 12 möglichen. Der russische Song (Platz 3) wiederum erhielt von der ukrainischen Jury ebenfalls 0 Punkte, vom Publikum jedoch 12. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Eurovision_Song_Contest_2016)
Hier noch ein Interview mit der Sängerin über ihre Flucht:
Bild: Sujet – pixabay/ Alexas Fotos
Quellen: FAZ, Wikipedia, Youtube