Sowohl die Gebärmutter als auch das Baby legen beständig an Größe zu. Nach und nach steigert sich auch die Menge des Fruchtwassers. Das Ungeborene nimmt immer mehr menschliche Züge an.
Bei einigen Frauen wird in diesem vierten Schwangerschaftsmonat eine sanfte Wölbung des Bauches sichtbar. Ob das bei Ihnen auch der Fall ist, hängt von Ihrem Körperbau ab.Machen Sie sich also keine Gedanken, wenn der Babybauch ein wenig auf sich warten lässt. Schließlich wächst bei Ihnen – wie bei allen werdenden Mamis – die Gebärmutter kontinuierlich und hat sich seit der Befruchtung deutlich vergrößert. Die Gebärmutter von Frauen, die nicht schwanger sind, hat etwa die Größe eines Hühnereis. Im vierten Monat der Schwangerschaft hat sie dieses Volumen etwa verdoppelt. Auch an der Brust beobachten manche Frauen eine weitere Veränderung. Es können erste Milchtröpfchen aus den Brustwarzen herauskommen, wenn Sie auf die Brust drücken.
Diese Vormilch ist ein Zeichen dafür, dass das Drüsengewebe seine Arbeit aufgenommen hat. Auch hier wird alles für den kleinen, neuen Erdenbürger bereit gemacht. Jetzt und in den kommenden Monaten wird die Blutmenge in Ihrem Körper permanent ansteigen. Über die gesamte Schwangerschaft verteilt, erhöht sich das Volumen von anfangs rund fünf auf schließlich sechseinhalb Liter. Die Folge: Das Herz der werdenden Mami muss mehr Leistung vollbringen und in den Adern steigt der Blutdruck merklich an. Gerade in den feinen Äderchen der Mund- oder Nasenschleimhaut können die nun leichter Risse bekommen.
Die Folge sind das in der Schwangerschaft typische Nasenbluten und Zahnfleischblute. Durch den veränderten Hormonhaushalt kann sich vermehrt Wasser im Gewebe einlagern – sowohl mit nervenden als auch mit schönen Folgen. Die auf diese Weise hervorgerufenen Schwellungen von Füßen, Beinen und Händen können zur Plage werden. Im Gesicht hingegen wirken die Depots wie ein natürliches Lifting: Die Haut wird deutlich straffer und kleine Fältchen verschwinden.
Training für Arme und Beine
Der vierte Monat ist durch das beständige Wachstum des Fötus gekennzeichnet. Das kleine Lebewesen in Ihrem Bauch gedeiht prächtig. Zwischen sieben und elf Zentimetern misst der Fötus nun und legt binnen vier Wochen von rund 80 auf gut 100 Gramm zu. Vor allem das kleine Köpfchen ist bislang extrem gewachsen – und verleiht dem winzigen Körper sein charakteristisches Aussehen: Der Schädel ist überproportional groß, während der Rest sehr, sehr filigran wirkt. Langsam beginnt der restliche Körper aufzuholen. Gerade die Gliedmaße bilden sich immer stärker aus. Damit trainiert Ihr Kind zum Ende des Monats hin teils mehrmals täglich. Im Gesicht des Ungeborenen ist der Mund gut erkennbar und das Kleine übt schon fleißig das Öffnen und Schließen.
Dann und wann wandert auch der noch so winzige Daumen hinein – das Nuckeln beginnt. Die Augen hingegen sind nachwievor geschlossen und bleiben es erst auch noch. Sie wandern weiter nach innen, um in Kürze ihre spätere Position zu erreichen. Woche für Woche starten immer mehr Organe damit, ihre Arbeit aufzunehmen: Leber, Galle, Nieren …
Auch die Lunge wird zum ersten Mal trainiert, wobei derzeit noch Fruchtwasser statt Atemluft ein- und ausgeatmet wird. Derzeit ist die Menge der schützenden Flüssigkeit noch überschaubar, wird in den nächsten Wochen auf bis zu anderthalb Liter zunehmen. Bei der anstehenden Ultraschalluntersuchung wird Ihr Arzt Ihnen höchstwahrscheinlich die frohe Nachricht übermitteln können, ob Sie ein Mädchen oder einen Buben erwarten. Denn die äußeren Geschlechtsmerkmale sollten jetzt dank moderner Technik gut erkennbar sein.
Text: Mag.Lisa Drost
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