Ihr Körper verändert sich noch einmal, eventuell treten erste Milchtröpfchen aus Ihrer Brust aus. Ihr Baby nimmt nun seine Geburtsposition ein.
Langsam aber sicher kommt das Ziel in Sicht: der errechnete Geburtstermin. Der stimmt zwar nur in einem Bruchteil der Fälle. Aber er ist immerhin ein guter Anhaltspunkt. Ihr Körper „weiß“, dass die Entbindung näher rückt; Sie können weitere Veränderungen beobachten. Dazu gehört beispielsweise die Brust. Die Aktivierung der Milchdrüsen erfolgt nun. Es kann in der Folge zum Austritt erster Milchtröpfchen, dem Kolostrum, kommen. Das ist ein ganz normaler Vorgang, mit dem Ihr Organismus sich auf das Stillen nach der Geburt vorbereitet. Nicht nur die Hormone sollten Sie auf die Entbindung und die Zeit danach vorbereiten. Sie selbst sollten ganz bewusst dafür trainieren.Denn sowohl die Geburt als auch die erste Zeit mit Ihrem kleinen Sonnenschein wird kräfteraubend. Mit einem Fitnessplan können Sie sich ideal für das Anstehende präparieren. Natürlich läuft alles in gemächlichem, Babybauch-angepasstem Tempo ab. Tägliche Spaziergänge und Schwangerschaftsgymnastik in Kombination mit Entspannungsübungen sind ideal. Freilich ist alles mit Ihrem Arzt abgestimmt. Denn dessen Ok ist die Grundvoraussetzung. Weiters ist das vorsorgliche Behandeln des Dammes wirklich ratsam: Mit einer Massage können Sie nämlich einen Riss auf ein Minimum reduzieren oder sogar ganz verhindern. Der Damm, also der Bereich zwischen Scheide und Anus, wird dabei mit einem milden Öl eingerieben. Eine sanfte Massage der Schultern tut Ihnen auch gut.
Nehmen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Partner hierfür Zeit! Grundsätzlich sollten Sie in dieser Zeit vieles gemeinsam machen und erleben – von der Besichtigung und der Wahl des Spitals bis hin zu den Einkäufen fürs Baby . Aber auch Gespräche sind äußerst wichtig! Für beide ! Denn genauso wie Sie wird Ihr Partner sich viele, viele Gedanken um Ihre gemeinsame Zukunft mit dem kleinen Schatz machen. Auch für ihn – gerade beim ersten Baby – wird es eine Zeit voller Veränderungen. Das kann Angst machen. Sie sind also mit Ihren Gefühlen und Bedenken nicht alleine. Im gemeinsamen Gespräch können Sie sich gegenseitig beistehen. Ausgesprochene Gedanken machen oft schon viel weniger Angst. Und gerade für Männer ist es oft schwieriger mit solchen Emotionen umzugehen. Außerdem kann sich Ihr Partner so viel besser an die zukünftige Rolle als Papi gewöhnen und sich nach und nach hineinfinden. Denn ab der Geburt ist er in Sachen Baby genauso gefragt wie Sie. Wickeln, Baden, Anziehen und vieles mehr will dann geteilt sein. Unter Umständen muss Ihr Partner auch zeitweise die Hauptlast tragen. Etwa, wenn die Geburt mit größeren Verletzungen einhergegangen ist und Sie sich schonen müssen. Oder aber, wenn Sie den Babyblues bekommen, wie eine pränatale Depression auch genannt wird.
Baby macht Kopfstand
Nicht nur Ihr Körper bereitet sich auf die Geburt vor. Das ungeborene Leben in Ihrem Bauch ändert in diesen Wochen seine Position. Typisch und normal ist, wenn das Köpfchen nach unten zeigt. Denn so kann es am einfachsten durch Ihr Becken und den Geburtskanal kommen. Problematisch kann es bei der zweiten Variante, der Becken-Steiß-Lage, werden. Dabei ist das Kind aufrecht in Ihrem Bauch und sein Gesäß ist dort, wo eigentlich das Köpfchen sein sollte. Bei der Geburt kann es dann unter Umständen zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff kommen, weil der Kopf als letztes aus Ihrem Bauch kommt. Die Lage des Kleinen wird von Ihrem Arzt überprüft. Gegebenenfalls wird von außen versucht, das Baby zu drehen. Eine Alternative dazu ist der geplante Kaiserschnitt, der auch bei sehr großen Kindern angeraten ist. Schließlich geht es um das Wohl des Kleinen – aber auch um Ihre Gesundheit! Unproblematisch dürfte die demnächst anstehende Geburt werden, wenn sich Ihr Kind an die üblichen Werte für diesen neunten Monat hält.
Beim Gewicht legt der Spatz von rund 1800 Gramm auf 2700 Gramm zu. Knapp fünf Zentimeter wächst Ihr Baby und misst am Ende des Monats etwas mehr als 47 Zentimeter vom Köpfchen bis zu den Füßchen. Dieses fürs Leben notwendige Wachstum hindert das Kleine aber nun daran, seine zuvor üblichen täglichen Turnübungen mit Salto und Drehungen weiter durchzuführen.Das Ungeborene ist einfach zu groß geworden. Es nimmt daher auch die typische vorgeburtliche Hockposition ein. Grundsätzlich ist ein Kind, das nun das Licht der Welt erblickt, lebensfähig und hat gute Chancen, ohne dauerhafte Schäden zu bleiben. Gleichwohl ist natürlich jeder Tag in Ihrem Bauch ein Gewinn. Eventuell müsste ein Baby noch beatmet werden, denn diese lebenslange Arbeit kann die Lunge erst ab etwa Mitte des neunten Schwangerschaftsmonats verrichten.
Text: Mag. Lisa Drost
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