In punkto Gleichstellung am Arbeitsplatz kann den Schweden kein anderes europäisches Land das Wasser reichen. Österreich schon gar nicht. Die Alpenrepublik landet abgeschlagen am viertletzten Platz.
Selbst in der Türkei gibt es mehr Frauen in Führungspositionen als in Österreich. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Studie im Auftrag von Reboot Online. Die Agentur hat anlässlich des internationalen Frauentages am 8. März Daten zur beruflichen Gleichstellung von Frauen aus 30 europäischen Ländern gesammelt, ausgewertet und miteinander verglichen (zu den Quellen und zur Methodik siehe unten). Sinn der Studie war es herauszufinden welche europäischen Länder für weibliche Fachkräfte die besten Chancen bieten.
Gleichberechtigung am Arbeitsplatz: Schweden, vor Finnland und Norwegen
Ganz oben landeten die nordischen Länder Schweden, Finnland und Norwegen. Wenn es um die wirtschaftlichen Möglichkeiten von Frauen und Frauen in Führungspositionen geht können nur wenige europäische Länder mit den drei nordischen Staaten mithalten. Interessantes Detail: Wenn es um die Anzahl an vollbezahlten Wochen während der Mutterschaft geht sind die drei nordischen Länder punktemäßig nicht im absoluten Spitzenfeld zu finden. Sogar Österreich, das im Gesamtranking auf Platz 26 von 30 Ländern landet, erreicht in dieser Kategorie mehr Punkte als die drei Top-Länder des Gesamtrankings.
Österreich: Weniger Frauen in Spitzenpositionen als in der Türkei
Dass die Alpenrepublik derart schlecht in diesem Ranking zur Gleichstellung von Frauen im Berufsleben abschneidet liegt vor allem an der unterdurchschnittlichen Punkteanzahl bei den ökonomischen (Aufstiegs-)chancen für Frauen und der Anzahl von Frauen in Spitzenpositionen. In der Originalaussendung zur Untersuchung heißt es u.a.: „Die Türkei ist das Land mit den geringsten wirtschaftlichen Chancen für Frauen. (…) Trotz seiner schlechten Leistung hat das Land überraschenderweise mehr Punkte für Frauen in Führungspositionen (27,6/100) erhalten als Länder, die bekanntermaßen für die Gleichstellung der Geschlechter eintreten, wie Österreich (13,8/ 100 Punkte).“
Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt: Europa im Vergleich
Zu den Quellen und der Methodik
Um jene Länder mit den meisten Frauen in Führungspositionen zu ermitteln wurden Daten des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen herangezogen. Führungspositionen umfassen CEOs und andere Führungspositionen.
Die „wirtschaftlichen Chancen“ für Frauen in der Erwerbstätigkeit wurden anhand des Global Gender Reports 2022 ermittelt. Diese Daten berücksichtigen die Erwerbsbeteiligungsquote (%).
Die Leistungen während des Mutterschaftsurlaubs der einzelnen Länder beziehen sich auf den World Population Review. Um vergleichbare Werte zu ermitteln, wurden die voll bezahlten Urlaubswochen in jedem Land berechnet. Dazu wurde die Mindestzahl der angebotenen Wochen des Mutterschaftsurlaubs mit dem Prozentsatz des gezahlten Einkommens multipliziert. Anschließend wurden dann die optional angebotenen Wochenzeiten mit dem Prozentsatz des gezahlten Einkommens multipliziert. Die beiden Ergebnisse wurden dann zusammengerechnet um die Anzahl der vollbezahlten Wochen zu ermitteln. Beispiel Schweden: (12 * 0,78 % + 42,90 * 0,572 %) = 33,9 (voll bezahlte Wochen). Anschließend erfolgte die Punktvergabe.
Alle Daten wurden anschließend unter Verwendung der Funktion „percentrank.inc“ in Excel normalisiert. Dadurch wird jeder Faktor basierend auf der relativen Position innerhalb der Stichprobe zwischen 0 und 100 eingestuft. Die Endpunktezahl ist die Summe der drei Faktoren wobei die maximal mögliche Punktzahl 300 beträgt.
Alle anderen europäischen Länder wie Serbien und Kroatien wurden aufgrund fehlender Daten nicht in das Ergebnis aufgenommen.
Die Daten wurden zwischen dem 22. und 27. Februar 2023 erhoben.
Quelle: https://journalistic.org/ bzw. https://www.rebootonline.com/
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