SSW 27: Dritte Kontrolluntersuchung

Die dritte Untersuchung im Rahmen des Mutter-Kind-Passes steht an. Ihr Arzt kontrolliert, ob es Ihrem Baby und Ihnen gut geht. Überlegen Sie schon mal, in welche Klinik Sie zur Geburt gehen.

Wach bedeutet bei Ihrem Baby nun, dass die kleinen Äuglein geöffnet sind. Mehr als einen leichten Rotschimmer, der zeitweise durch Ihre Bauchdecke dringt können die noch sehr empfindlichen Sehorgane zwar nicht wahr nehmen. Gleichwohl gewöhnt das Kleine sich schon mal daran, die Augen im wachen Zustand zu nutzen.Beim Schlafen hat das ja schon früher funktioniert. Denn in den vergangenen Wochen konnte während der Traumphasen beobachtet werden, wie sich unter den geschlossenen Lidern der Augapfel von links nach rechts, von oben nach unten bewegt. Mit jedem Tag bereitet sich Ihr Baby so darauf vor, bei der Geburt optimal fürs Leben draußen, außerhalb Ihres schützenden Bauches, vorbereitet zu sein. In der letzten Woche ist das Kleine um mehr als anderthalb Zentimeter auf nun rund 35,5 Zentimeter gewachsen und wiegt etwa 960 Gramm.

Keine Diabetes, keine Hepatitis
Dass es Ihrem Kind gut geht, spüren Sie ja jeden Tag aufs Neue, wenn es in den Wachphasen in Ihrem Bauch tritt und knufft. Weiters sollte aber auch von ärztlicher Seite überprüft werden, ob mit Ihnen und Ihrem Kind alles in Ordnung ist. Die dritte Untersuchung im Rahmen des Mutter-Kind-Passes steht deshalb in diesen Wochen (25. bis  28.Schwangerschaftswoche) an. Dabei nimmt Ihnen Ihr Arzt Blut ab, das auf wesentliche Indikatoren untersucht wird. Zudem werden die HBS-Antigene bestimmt, um eine Hepatitis-Erkrankung ausschließen zu können. Ferner wird der Zuckerhaushalt mit einem oralen Test kontrolliert, um eine sogenannte Schwangerschafts- Diabetes zu erkennen.

Dabei handelt es sich um eine meist vorübergehende Zuckererkrankung, die durch die hormonelle Umstellung während der  Schwangerschaft ausgelöst wird. Gewöhnlich verschwindet diese Störung  des  Zucker-Insulin-Haushaltes nach der Entbindung wieder. Die Schwangerschafts-Diabetes birgt nach haltige Gefahren für das Kind, weil dieses viel zu schnell wächst und unter Umständen schon im Mutterleib auf eine spätere Fettleibigkeit programmiert wird. Ihr Arzt wird mit Ihnen über die Untersuchungsergebnisse sprechen und Sie beraten, was Sie im weiteren Verlauf der Schwangerschaft beachten sollen. Er ist es auch, der beurteilen kann, ob Ihr Baby voraussichtlich zum errechneten Termin auf die Welt kommen wird. Oder früher.

Gerade dann, wenn eine Frühgeburt wahrscheinlich oder die Schwangerschaft bis jetzt nicht komplikationslos verlaufen ist, sollten Sie sich nach der passenden Klinik umschauen. Nicht jedes Spital mit einer Geburtshilfe ist auch auf Ausnahmesituationen eingestellt. Frühchen und Mehrlinge bedürfen in der Regel einer besonderen medizinischen Betreuung. Hier ist es sinnvoll, ein Krankenhaus auszuwählen, das Erfahrung auf diesem Gebiet hat.Gut ist es, wenn direkt eine Säuglings-Intensivstation am Spital ist. Dann muss das Kleine nicht erst im Falle des Falles nach der Geburt dorthin verlegt werden.

Ortstermin im Spital
Auch, wenn bei Ihnen und Ihrem Baby alles im grünen Bereich ist, sollten Sie sich in den Kliniken in Ihrer Region umschauen.Denn die Krankenhäuser unterscheiden sich vielfach mehr als Sie denken. Die eine Klinik  hat  eine  Wohnzimmeratmosphäre im  Kreißsaal  geschaffen. Die andere hat eine besonders komfortable Mutter-Kind-Station. Hier ist das „Rooming-In“, also das ständige Zusammensein von Mami und Baby, Standard. Viele Kliniken bieten es inzwischen an. Dagegen sind die Möglichkeiten, ein Kind auf die Welt zu bringen, in den unterschiedlichen Häusern durchaus verschieden.

Mal gibt es besondere Spezialbetten für die Entbindung, mal Geburtswannen. Auch bei den Hilfsmitteln wie Pezziball, Sprossenwand & Co. lohnt sich das Hinschauen. Einige Kliniken bieten Infoabende, an denen Sie mit Ärzten, Schwestern und Hebammen sprechen können. Weiters haben Sie die Möglichkeit sich die Räumlichkeiten anzuschauen. Alternativ gibt es Krankenhäuser, in denen Sie sich zur individuellen Beratung anmelden können. Nehmen Sie am besten Ihren Partner mit, denn vier Augen sehen ja bekanntlich mehr als zwei.

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Text: Mag.Lisa Drost
Bild: dr OX/Shutterstock.com