Das Kleine in Ihrem Bauch ist inzwischen so groß geworden, dass es in vielen Fällen von außen zu ertasten ist. Sie selbst sollten übrigens in der Schwangerschaft keine Experimente in Sachen Gewichtsreduktion machen.
Mehr als 100 Gramm Gewichtszunahme in nur einer Woche auf nunmehr rund 1240 Gramm – Ihr Baby wächst und legt inzwischen Fettpölsterchen an. Von einem zuvor kaum messbaren Anteil im kleinen Körper steigt der Anteil nun auf über drei Prozent. Das macht sich besonders beim Aussehen der Haut bemerkbar, die seit einigen Wochen immer undurchsichtiger geworden ist. Die Fetteinlagerungen im Gewebe sorgen zunehmend für Glätte und Straffheit. Die typische glatte Babyhaut, die Säuglinge haben, entsteht. Daneben wird es für das fast 38 Zentimeter große Kind langsam schwer, sich in Ihrem Bauch auszutoben.
Doch die Bewegung braucht es und will es. Denn zum einen ist es super spannend, immer wieder auszuprobieren, was man mit Ärmchen und Beinchen, Fingerchen und Zehchen so alles anstellen kann. Außerdem will das weiterhin wachsende Gehirn beschäftigt und programmiert werden. Mit jeder Bewegung, die das Kind jetzt macht, werden Grundlagen für die Zeit nach der Geburt gelegt. So werden eben auch die Muskeln ständig trainiert, wenn das Kleine wach ist. Sein Schlaf-Wach-Rhythmus folgt dabei ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten. Wird Ihr Baby beim Träumen plötzlich – zum Beispiel durch ein lautes Geräusch – geweckt, dann kann es durchaus „zum Protest“ mal mit dem kleinen Fuß einen Tritt ausführen.
Risiko bei Übergewicht
Solche Bewegungen Ihres Kindes sind inzwischen auch gut von außen erkennbar. Dank seiner Größe gibt das Baby dem Arzt oder der Hebamme die Möglichkeit, seine genaue Lage durch Tasten von außen zu bestimmen.Denn durch Ihre Bauchdecke ist das Kleine nun in den meisten Fällen gut zu spüren. Nicht ganz so optimal klappt das bei Frauen mit größerem Übergewicht. Sie sind in der Schwangerschaft zudem einem deutlich erhöhten Risiko ausgesetzt. Zum einen besteht für fettleibige Frauen im Vergleich zu Normalgewichtigen eine dreimal so große Gefahr, eine Schwangerschaftsdiabetes zu bekommen.
Denn diese Gruppe von Frauen hat generell einen problematischen Zucker-Insulin-Haushalt. Zum zweiten droht eine Präeklampsie samt der für sie typischen Symptome. Insbesondere zählen dazu Bluthochdruck und höhere Eiweißkonzentrationen im Blut. Weiters können dauerhafte Störungen in den Gefäßen der Frau begünstigt werden. Und: Die Versorgung des Babys über die Plazenta kann sich verschlechtern. Frauen mit starkem Übergewicht oder Fettleibigkeit bedürfen einer intensiveren medizinischen Betreuung in der Schwangerschaft. Regelmäßig muss das Blut auf die signifikanten Werte untersucht werden, um möglichst früh auf Veränderungen zu reagieren.
Vollwertkost statt Diät
Wer zu viel Gewicht auf den Hüften hat, sollte während der Schwangerschaft auf keinen Fall etwas auf eigene Faust dagegen unternehmen.Diäten sind tabu, weil sie fast nie eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen mit sich bringen. Und gerade die ist für das ungeborene Leben besonders wichtig. Wenn Sie trotzdem etwas gegen überflüssige Kilos unternehmen wollen, dann bitte nur in enger Absprache mit Ihrem Arzt. Grundsätzlich gilt: Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung bringt alles für Sie und Ihr Kind mit, was Sie beide fürs Leben brauchen. Mehrere Portionen Obst und Gemüse am Tag liefern nicht nur wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Sie machen auch satt. Das gilt ebenfalls für Vollkorn produkte, die Sie zu den Mahlzeiten auf den Tisch bringen.
Achten Sie doch auch mal auf Ihre tägliche Kalorienaufnahme: Die sollte sich im Laufe der Schwangerschaft von den üblichen etwa 2200 Kilokalorien auf bis zu 2500 Kilokalorien am Ende der Schwangerschaft. Wenn Sie diese Obergrenzen beachten und sich ausreichend bewegen, dann sollten Sie Ihr Gewicht langfristig in den Griff bekommen. Denn nur das zählt. Kurzfristige Erfolge sind in der Regel nicht von Dauer. Und deshalb lohnt sich das ganze Fasten nicht! Und wie gesagt: In der Schwangerschaft ist das eh‘ tabu.
Woche 30: Baby schärft seine Sinne
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Text: Mag. Lisa Drost
Bild: dr OX/Shutterstock.com