SSW 32: Die Nacht wird zum Tage

Das rundliche Babybäuchlein und die Beschwerden im Rücken gehören zu den häufigen Ursachen dafür, dass die werdende Mami nie die richtige Position im Bett findet. So ist an einen erholsamen Schlaf nicht zu denken.

Die Wochen bis zur Geburt sind nun die Zeit, in der Ihr Kind wächst und wächst. Inzwischen wird der Platz in Ihrem Bauch derart eng, dass das Kleine keine Purzelbäume mehr schlagen kann. Immerhin misst es nun stattliche 42 Zentimeter vom Kopf bis zu den kleine Füßchen und bringt mehr als 1700 Gramm auf die Waage. Es ist jetzt auch die Zeit in der die Lunge auf ihre spätere lebenslange Aufgabe  vorbereitet  wird. Ihr Baby trainiert  das Atmen, indem es Fruchtwasser in die Lungenflügelchen einzieht und ausstößt. Zugleich reift die Lunge weiter; sie wäre zu diesem Zeitpunkt im Fall einer Geburt noch nicht voll funktionsfähig.

Führen Sie Tagebuch
Ihr Leben verändert sich in den 40 Wochen der Schwangerschaft ständig. Vieles ist neu und ungewohnt, macht Angst und Freude. Die Emotionen fahren Achterbahn mit Ihnen. Um das alles besser zu verarbeiten, gibt es ein gutes Hilfsmittel: das Schwangerschaftstagebuch. Das können Sie ganz klassisch führen, indem Sie eine Hardcover-Kladde nutzen und dort – vielleicht mehrfach am Tag – notieren, wie Sie sich fühlen, welche Beschwerden Sie haben, welche Gedanken Ihnen durch den Kopf gehen, wie sich Ihr Körper verändert …

Alternativ  können  Sie auch ein Video-Tagebuch führen. In der multimedialen Welt geht das am Laptop oder PC mit Webcam relativ einfach. Denn die meisten Hersteller haben eine Aufnahmefunktion in ihre Software integriert. Es ist eine tolle Erinnerung an die Schwangerschaft, die Sie später auch mal gemeinsam mit Ihrem Kind genießen können.

Kein ruhiger Schlaf
Allerdings wird es Ihren Nachwuchs wahrscheinlich nicht wirklich interessieren, welche Probleme das Baby in Ihrem Bauch Ihnen nachts gemacht hat. Denn so wie Ihnen ja mit jeder Schwangerschaftswoche ein wenig mehr die Puste ausgeht, so größer wird bei vielen Frauen das Problem, schlafen zu können. Das eine Problem ist und bleibt der Harndrang, weil Gebärmutter und Baby auf die Blase drücken. Manche Frauen pendeln tagsüber regelrecht zwischen Sofa und Toilette und nachts zwischen Bett und dem WC. Das gehört leider zu den unangenehmen Seiten der Schwangerschaft. Das nächste Problem, das viele Schwangere haben: Sie finden keine angenehme Position mehr im Bett. Das hat ganz einfache Gründe: Zum einen ist der Babybauch inzwischen ziemlich groß geworden und Ihre Beweglichkeit wird deutlich eingeschränkt. Dadurch und durch die Größe des Babys ist Ihr Rücken überanstrengt.

Das führt teilweise zu Schmerzen, die auch beim Liegen nicht ganz verschwinden oder in manchen Fällen sich sogar noch verstärken. Auch andere körperliche Beschwerden wie Sodbrennen, Turbulenzen im Magen-Darm-Trakt und Unruhe können Ihnen den Schlaf rauben. Probieren Sie am besten tagsüber in aller Ruhe aus, welche Position im Bett für Sie die beste ist. Ein häufiger Rat von Ärzten und Hebammen lautet: Legen Sie sich auf die linke Körperseite. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass das Baby auf eine Hauptvene drückt und somit die Blutzirkulation behindert. Hilfreich ist es zudem, wenn Sie sich ein Kissen zwischen die Beine und eventuell auch zwischen die Oberschenkel klemmen. Mit weiteren Kissen stützen Sie Ihren Bauch und Rücken sowie den Kopf: Der gesamte Oberkörper darf etwas erhöht sein. Wenn alles nicht hilft, dann probieren Sie auch mal, ob Sie in einem „Fernsehsessel“ (mit Fußteil) vielleicht mehr zur Ruhe kommen.

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft die Tiefschlafphasen bei einer Reihe von werdenden Mamis weniger werden oder sogar ausbleiben. Nicht nur in diesen Fällen haben einige kleine Tricks geholfen, deutlich besser zur Ruhe zu kommen und entspannter zu schlafen. Bauen Sie vor dem Zubettgehen kleine Rituale ein.

Nehmen Sie einen entspannenden Tee (bei Kräutertees bitte mit dem Arzt abstimmen) oder eine Tasse mit heißer Milch und Honig mit ins Schlafzimmer. Beides hat eine beruhigende Wirkung. Zusätzlich können Sie sehr gut mit einigen Entspannungstechniken – etwa der Atementspannung – in nur zehn Minuten den ganzen Körper richtig schön herunterfahren. Und wenn Sie dann noch ein nettes – aber bitte nicht allzu spannendes – Buch lesen, dann kommt der Schlaf fast von alleine.

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Text: Mag.Lisa Drost
Bild: dr OX/Shutterstock.com