Langsam wird es deutlich: Hier entsteht ein kleiner Mensch. Neben den äußerlichen Merkmalen ist eben auch im Inneren des Embryos alles vorbereitet, damit ein Baby heranwachsen kann.
Mit der achten Woche nimmt das zarte Wesen in Ihrem Bauch weiter menschliche Züge an. Ärmchen und Beinchen werden immer stärker als solche erkennbar. Ellenbogen- und Kniegelenke entstehen, ganz winzige Fingerchen und Zehen prägen sich weiter aus. Nicht sichtbar, dafür aber fundamental wichtig sind die inneren Organe, die zum Ende dieser achten Woche fast komplett angelegt sind.
Aus dem Neuralrohr entwickeln sich Rückenmark und Gehirn, die Wirbelsäule entsteht. Das überproportionale Wachstum des Kopfes geht ebenfalls weiter, das Verhältnis zum Rumpf beträgt jetzt etwa 1:1. Insgesamt – also von Scheitel bis Steiß – misst der Winzling etwa zur Wochenmitte rund 15 Millimeter.
Auf vollen Touren arbeitet das winzige Herz, das mittlerweile die typischen Kammern gebildet hat. Es übernimmt jetzt die Aufgabe, jeden Teil des Embryos optimal zu versorgen. Pro Minute pumpt es rund 150 Mal Blut durch die Gefäße.
Ein Gesicht entsteht
So werden auch die Zellen des zukünftigen Gesichtes mit den wichtigen Nährstoffen versorgt. Hier leistet der Embryo ganze Arbeit: Die Oberlippe und die Nasenspitze deuten sich an. Die Augen machen weitere Fortschritte: Zum einen zeichnen sich die Augenlider ab, zum anderen entstehen dunkle Punkte, wo einmal die Netzhaut sein wird.
Ab jetzt kann es passieren, dass Sie etwas in Ihrem Bauch spüren. Das kann unter Umständen erst mal nur der Druck auf die Blase sein, der durch die sich vergrößernde Gebärmutter entstehen kann.
Weiters berichten Frauen, dass sie schon in der achten Schwangerschaftswoche erste Bewegungen des ungeborenen Lebens gespürt haben. Die Hormone hinterlassen immer weitere Spuren – sogar sichtbare. Denn statt eines Babybauches bringt so manche Frau erst einmal weniger auf die Waage. Es ist dabei die Mischung aus zeitweiliger Appetitlosigkeit und Übelkeit, die hier deutlich wird.
Das ist alles ganz normal. Nicht zuletzt spielt auch die Psyche eine Rolle. Denn der Kopf fährt teilweise Achterbahn: Ängste kommen auf, ob Sie alles richtig machen. Die zukünftige Verantwortung für den kleinen Erdenbürger schwirrt immer mal wieder durch den Kopf. Und dank der Hormone gerät die Gefühlswelt zeitweise ebenfalls aus den Fugen. Schwangere sind – ungewollt – launenhaft.
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Text: Mag. Lisa Drost
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