Hallo Adriano, wie geht’s dir?“ „Schau mal Verena, was ich gebastelt hab!“ Es geht lustig zu an diesem Freitag Nachmittag in der Alserbachstraße. Immer mehr Kinder laufen in den bunt gestalteten Raum. An diesem zur Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs gehörenden Standort in Wien-Alsergrund haben die kleinen „Sehsternchen“ ihren Gruppenraum. Das Maskottchen „Sofie“ ist an der Wand abgebildet, ein lustiger Seestern mit einer Blindenschleife. Daran erkennt man schon, dass die Kinder, die hierher kommen, eine Besonderheit aufweisen. Denn die Kids zwischen drei und zwölf Jahren sind blind oder hochgradig sehbehindert. Wer an diesem Freitag nur zuhört, merkt davon zunächst nichts.
Der Lärm, den die fröhlichen Kinder bei ihrer Ankunft machen, ist der gleiche wie bei sehenden Gleichaltrigen. Wer die Kleinen allerdings genauer beobachtet, stellt fest, dass in dieser Gruppe etwas anders ist. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Sehbehinderungen sind manche Kinder sehr sicher unterwegs, andere brauchen Unterstützung einer Begleitperson. Wenn die Gruppenleiterin ein Kind begrüßt, nennt sie nicht nur seinen Namen, sondern auch ihren eigenen. „Hallo Sarah, ich bin‘s, Verena“, sagt sie. „Das Kind weiß dann, wer mit ihm spricht und muss nicht die Stimme einer Person zuordnen.
Spezielles Aktiv-Programm
Zweimal im Monat stellt sie ein interessantes Programm zusammen, das speziell für sehbehinderte und blinde Kinder geeignet ist. Es wird gebastelt, gespielt und mit Klängen, Materialien und Farben experimentiert. Angeboten werden aber auch Bewegungs- und Ballspiele, sowie je nach Jahreszeit Picknicks, Ausflüge ins Grüne, Eis laufen, Museumsbesuche und vieles mehr. „Das Angebot richtet sich an alle Familienmitglieder, egal ob sehbehindert, blind oder sehend. Geschwister sind ebenso willkommen wie Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten. Die Kinder können ihre Bezugspersonen und ihre Freunde mitbringen. Während die ‚Kleinen’ auf Entdeckungstour sind, können die ‚Großen’ entspannen und plaudern, Erfahrungen austauschen und ebenfalls Spaß haben“, erläutert Geschäftsführerin Irene Vogel die Idee der integrativen Kindergruppe. Bei den gemeinsamen Aktivitäten schließen die Kinder neue Freundschaften und ihre Eltern bekommen Gelegenheit zur Vernetzung mit anderen Familien, in denen blinde oder sehbehinderte Kinder aufwachsen.
Fühlstraße
Derzeit wird für die Aktivitäten der Sehsternchen ein ganz spezieller Raum ausgestattet. Im Zuge dessen werden sonderpädagogische Materialien wie Riesenbausteine, Klang- und Bastelmaterialien angeschafft. Gemeinsam sollen in den kommenden Monaten Musikinstrumente gebastelt und eine „Fühlstraße“ für die kleinen Sehsternchen hergestellt werden. Damit auch in Zukunft glückliches Kinderlachen die Räume der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs erfüllt.
Info fratz
✔Die Treffen finden alle zwei Wochen, immer freitags ab 15.00 Uhr statt, um auch berufstätigen Eltern die Möglichkeit zu bieten, mit dabei zu sein.
Die Dauer ist mit eineinhalb bis zwei Stunden angesetzt und variiert je nach Angebot.
Die Mitgliedschaft bei der Hilfsgemeinschaft ist kostenlos, aber keine Voraussetzung für die Teilnahme an der Kindergruppe.
✔Informationen bei Verena Mayrhofer, 01/330 35 45 – 88, mayrhofer@hilfsgemeinschaft.at Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs
✔Beratungszentrum Jägerstraße 36, 1200 Wien Tel. +43 1 330 35 45-0 E-Mail: info@hilfsgemeinschaft.at www.hilfsgemeinschaft.at
✔Spendenkonto: PSK 7.670.000 Jetzt Online spenden: www.hilfsgemeinschaft. at/spenden
Fotos: Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs