Zu den Auslösern einer Meningitis zählen unter anderem Meningokokken-Bakterien. 2021 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit ihren Partnern die erste globale Strategie zur Bekämpfung von Meningitis vorgestellt. Bis 2030 sollen Epidemien von bakterieller Meningitis – der tödlichsten Form der Krankheit – ausgerottet, die Zahl der Fälle halbiert und die Zahl der Todesfälle um 70 % gesenkt werden. Insbesondere Eltern sind aufgerufen, sich über die Symptome und die Schutzmöglichkeiten für ihre Kleinsten zu informieren, weil – neben Jugendlichen und Kleinkindern – vor allem Babys unter einem Jahr aufgrund ihres unreifen Immunsystems besonders gefährdet sind, an Meningokokken zu erkranken. Eltern sollten sich daher so früh wie möglich in der kinderärztlichen Praxis zu den möglichen Meningokokken-Impfungen beraten lassen.
Etwa jede zehnte Person kann Meningokokken-Bakterien unbewusst weitergeben
Viele Betroffene stecken sich bei augenscheinlich Gesunden an, beispielsweise bei Familienmitgliedern oder Betreuungspersonen. Etwa jeder zehnte Mensch trägt Meningokokken-Bakterien in sich, ohne daran zu erkranken – und kann sie unbewusst per Tröpfcheninfektion weitergeben: Die Bakterien gelangen beim Sprechen, Husten oder Niesen in kleinen Tröpfchen in die Luft und können von anderen Personen eingeatmet werden. Zwar sind Meningokokken-Erkrankungen selten, allerdings können sie innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden. In Österreich versterben etwa zehn Prozent der an Meningokokken erkrankten Patient*innen trotz intensivmedizinischer Behandlung. Bis zu 20 Prozent der Überlebenden leiden langfristig an schweren Folgen. Infolge einer Meningitis können zum Beispiel Entwicklungsstörungen, Krampfleiden, Erblindung und Hörverlust auftreten.
Meningokokken-Erkrankungen sind oft schwer zu erkennen
Die Symptome sind zunächst sehr unspezifisch und grippeähnlich, weshalb die Erkrankung oft nicht rechtzeitig diagnostiziert werden kann. Beispielsweise können Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen auftreten. Im späteren Verlauf können für die Krankheit typische Symptome hinzukommen, wie z.B.: Lichtempfindlichkeit, Nackensteifigkeit und eine vorgewölbte Fontanelle. Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Anzeichen oft trügerisch mild. Beim Verdacht, dass es sich um eine Meningokokken-Erkrankung handeln könnte, sollten Eltern so schnell wie möglich eine Ärztin bzw. einen Arzt oder das nächstgelegene Spital aufsuchen – denn jede Minute zählt.
Die Kleinsten bestmöglich schützen
Es gibt unterschiedliche Meningokokken-Gruppen und daher auch verschiedene Impfungen. In Österreich verursacht die Serogruppe B die allermeisten Meningokokken-Erkrankungen. Der aktuelle Impfplan empfiehlt hier die Impfung möglichst früh ab dem vollendeten 2. Lebensmonat und Nachhol-Impfungen bis zum vollendeten 25. Lebensjahr. Die Kombinationsimpfung gegen Meningokokken ACWY wird möglichst früh im 13. Lebensmonat empfohlen. Aufgrund des zweiten Erkrankungsgipfels im Jugendalter soll die ACWY-Kombinationsimpfung auch zwischen dem 10. und dem 13. Geburtstag erneut verabreicht werden – für diese Altersgruppe ist die Impfung im kostenfreien Impfprogramm enthalten.
Mit ihrem medizinischen Wissen und ihrer Erfahrung tragen Kinderärztinnen und -ärzte wesentlich dazu bei, dass Mütter und Väter eine informierte Impfentscheidung für ihr Kind treffen. Eltern sollten sich daher in der kinderärztlichen Praxis zu den Schutzmöglichkeiten beraten lassen. Für Eltern steht eine Checkliste bereit, um die wichtigsten Fragen im Aufklärungsgespräch griffbereit zu haben.
Weitere Informationen unter:
- www.meningokokken-erkrankung.at
- www.facebook.com/MeningokokkenJaZumSchutz
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Hinweis: Für medizinischen Rat fragen Sie ihre Ärztin / Ihren Arzt. NP-AT-MNU-PRSR-240002, 07/24
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Datum: 2024-09-30
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