Tolles Wetter und jede Menge Spaß kann man nicht versichern. Aber man kann sich dagegen schützen, dass kleine Malheurs zu Megakatastrophen werden. Fratz & Co bietet ein Erste-Hilfe-Programm – damit Sie und Ihre Lieben nicht im fast unübersehbaren Dschungel der Versicherungs-Angebote für Familien im Urlaub verloren gehen.
Informationsvorsprung
Aber damit kein falscher Eindruck entsteht, damit Sie sich nicht allzu sehr in Sicherheit wiegen: Versichern kann man heutzutage zwar (fast) alles. Nur nicht den persönlichen Informationsvorsprung. Da können Sie alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, alle angebotenen Polizzen und Schutzbriefe unterschrieben – und selbstverständlich auch bezahlt – haben.
Wenn Sie im Ernstfall nicht wissen, wie Apotheke beispielsweise auf kroatisch heißt oder sie in Spanien niemanden nach einem deutschsprachigen Arzt fragen können, starten Sie mit uneinholbarem Rückstand ins Rennen um die Genesung.
Deswegen unser erster Tipp: Pilgern Sie noch vor Urlaubsantritt in aller Ruhe zu den Spezialisten und holen Sie sich all diese Infos über Impf- oder Gesundheitsvorschriften, Visa- und Einreisevorschriften, aber auch über die Standorte der diplomatischen Vertretungen.
Europäische Reiseversicherung
Als Experten und erste Adresse neben den beiden Autofahrerklubs können wir da unter anderem den Spezialversicherer “Europäische Reiseversicherung” anführen; ein Tochterunternehmen der Generali-Gruppe, das immerhin seit 97 Jahren solche Versicherungen anbietet, mittlerweile einen Marktanteil von 60 Prozent in Österreich erobert hat. Marketing-Leiter Paul Lakner weiß auch wovon er spricht: “Nach unseren Statistiken erleidet jeder 33. Reisende einen Schaden.”
Aber welche Versicherung dann abschließen? Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer haben bei einer Durchforstung der verschiedenen Angebote festgestellt, dass die klassischen Reiseversicherungsprodukte fast durchwegs einen umfassenden Schutz für alle Familienmitglieder bieten. Auch die medizinischen Leistungen können als umfangreich gelten.
Bei der Europäischen Reiseversicherung kostet ein sogenanntes Euro-Mobil-Care-Paket samt Fahrzeug-Rückholung nach Lenkerausfall sowie Polizeieinsatz bei Verkehrsunfall ab 36 Euro.
Generali
Zum Beispiel das Generali-Kfz-Sicherheitspaket mit ein paar herausragenden Leistungen, die man auch im Vergleich mit anderen Verträgen abwägen sollte. So garantieren die Generali-Leute die Abwicklung eines Haftpflichtfalls im Ausland nach österreichischem Recht – was meist Zeitersparnis und Kostengarantie bedingt.
Wichtiger als die Verhinderung von materiellem Schaden ist aber stets die Vorsorge für die Familienmitglieder. Und die ist beim Zusatzpaket “MedReise” inkludiert. Um 2,95 Euro pro Monat für Erwachsene beziehungsweise 1,47 Euro für Kinder erkauft man sich da Schutz im In- und Ausland; vom Wochenendausflug – allerdings muss man mindestens einmal übernachten – bis zur sechswöchigen Fernreise.
Kreditkartenschutz, ÖAMTC und ARBÖ
Wer auf etwaige andere Versicherungs-Rettungsanker vertraut, sollte vor Abfahrt unbedingt das Kleingedruckte lesen. AK-Konsumentenschützer Thomas Eisenmenger: “Bei Kreditkarten gibt es den Versicherungsschutz oft nur, wenn das Plastik in den letzten drei Monaten vor Reisebeginn benutzt wurde.” Manchmal muss sogar die Reise mit der betreffenden Karte bezahlt worden sein.
Auch der Schutzbrief des ÖAMTC oder der Sicherheitspass des ARBÖ bieten seiner Meinung nach nur begrenzten Schutz: “Da sollten Sie unbedingt die angebotenen Versicherungssummen für den Fall ambulanter oder stationärer Behandlung prüfen.”
Allerdings betont man beim ÖAMTC: “Mit nur einem Schutzbrief um 30,70 Euro in der Familie sind der Inhaber, der Partner und die Kinder bis zum neunzehnten Lebensjahr abgesichert.”
Ein bisserl differenzierter sieht Konkurrent ARBÖ die Angelegenheiten rund um Urlaub, Familie und Versicherung. Wilhelm Patzold, Leiter des Informationsdienstes: “Vorsicht ist geboten, wenn Kinder allein oder mit den Großeltern verreisen. Denn dann gilt der Familienschutz nicht mehr. Es muss stets der Inhaber des jeweiligen Versicherungs-Dokuments mit von der Partie sein.” Sein Ausweg aus dieser Situation: “Deswegen bieten wir beispielsweise für Kinder und Jugendliche den “free-4-u”-Sicherheitspass um nur 16 Euro an. Der bietet eben diesen individuellen Schutz.”
Checkliste Reiseversicherung
Ebenfalls einen Kontrollblick bei jeder Polizze wert:
· Welche Leistungen werden wirklich garantiert?
· Wie hoch ist die Versicherungssumme?
· Gibt es eine Altersgrenze für bestimmte Leistungen oder eventuelle Selbstbehalte?
· Ist die Rückholung aus dem Ausland ohne wenn und aber inkludiert?
· Besteht auch eine Gepäckversicherung?
· Und was passiert, wenn durch Diebstahl am Urlaubsort nicht nur das Gepäck sondern auch der Spaß pfutsch ist?
Erst wenn Sie all diese Punkte in der Polizze kontrolliert haben, sollten Sie Ihre Unterschrift unter den Vertrag setzen.
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