Bereits vor Pokémon Go gab es einige Spiele bei denen man – mit technischer Unterstützung – die Welt erkunden und Entdeckungen machen konnte. Geocaching ist dabei der Großvater von Spielen mit GPS-Unterstützung. An öffentlichen zugänglichen Orten werden dazu kleine Behälter (Caches) versteckt, die mit allerlei Krimskrams gefüllt sind. In Datenbanken sind dazu die ungefähren Koordinaten der Caches vermerkt. Am Ort angekommen, gilt es dann den gut verborgenen und getarnten Cache zu finden. In den einfachsten Fällen das Versteck in der Datenbank beschrieben. Bei mehrstufigen Geocaches oder Rätselcaches gilt es zuerst Hinweise aufzuspüren und auszuwerten, bis man das Versteck selbst findet.
Caches kommen dabei in allen Farben und Formen. So können das hohle Schrauben, künstliche Steine oder Holzstücke sein. Einer der beliebtesten Caches Deutschlands ist als Legostein getarnt bei einer Legoskulptur versteckt. Ist der Cache dann gefunden, trägt man sich in das im Cache befindliche Logbuch ein und kann ein Erinnerungsstück mitnehmen oder dalassen (sofern der jeweilige Behälter groß genug für ein Memento ist). Danach wird der Behälter für den Nächsten wieder an seinen Platz versteckt.
Geocaching wird von einer großen Community getragen und weltweit sind Millionen an Geocaches versteckt. So ist auch in Europa der nächste Cache meist nicht mehr als ein paar Kilometer weit entfernt. Will man sich auf die Suche begeben, plant man am besten zu Hause Ziel und Route. So lässt sich auswählen, wie schwierig oder einfach das Gelände sein soll, ob ein Kinderwagen mitgenommen werden kann ob oder gar geklettert oder getaucht werden muss, und wie schwer der Geocache zu finden ist. Auch die Größe lässt sich auswählen. So werden Micro- oder Minibehälter in der Regel keine Tauschgegenstände enthalten, welche für kleinere Kinder die Suche jedoch wesentlich interessanter machen.
Ist alles für die Expedition geplant und gepackt, kann man sich mit einem GPS-fähigen Gerät auf den Weg machen – das ist heutzutage praktisch jedes Smartphone. Ein eigener GPS-Empfänger ist dagegen in der Regel ausdauernder als der Akku eines Smartphones. In jedem Fall ist ein eingebauter Kompass zu empfehlen, da dieser die Genauigkeit stark erhöht. Ebenfalls hilfreich kann es sein, wenn das Gerät mehr als nur GPS-Signale empfangen kann. GLONASS, Galileo und Beidou sind weitere Navigationssatellitensysteme, die zusätzliche Satelliten zur Orientierung bieten und so die Genauigkeit erhöhen können.
Geocaching bringt Spannung in Wanderungen und wenn die Kinder bei der Auswahl der Ziele miteinbezogen werden, steigert das die Motivation bereits im Vorfeld. Durch die Suche lernen Kinder geplant vorzugehen und sich im Freien zu orientieren. Auch wird geübt, sich in Gruppen rücksichtsvoll zu verhalten, wenn für die Nachfolgenden wieder etwas im Geocache zurückgelassen wird. Geocaches sind praktisch überall zu finden und man kommt jeden Tag an zahlreichen vorbei, ohne etwas von ihren Verstecken zu ahnen. Mit einer kostenlosen Registrierung lässt sich jederzeit in die verborgene Welt der Geocaches eintauchen – vom Mount Everest bis zum Grund des Indischen Ozeans, oder einfach bei der nächsten Wanderung im Wald.