Von jetzt auf gleich muss der Darm Ihres Kindes volle Arbeit leisten. Das überfordert ihn in den ersten Monaten immer wieder: Blähungen, Koliken, Schmerzen sind die Folge.
Bei der Geburt sind Magen und Darm zwar im Prinzip voll funktionstüchtig, der Verdauungstrakt Ihres Babys muss sich aber erst daran gewöhnen, dass das Kleine etwas anderes als Fruchtwasser zu sich nimmt. Die Folge können Blähungen, Übelkeit und Krämpfe sein. Hauptproblem ist meist der Darm, wo die Bakterien noch nicht voll ausgebildet ist. Von diesem Organ wird ab dem ersten Tag trotzdem die normale Leistung abverlangt.
Das führt immer mal wieder in den ersten Lebensmonaten zu Verdauungsproblemen. Die Muttermilch wird generell von den meisten Babys sehr gut vertragen, wobei es auch hier zu einer Unverträglichkeit kommen kann. Wenn die Mami Kuhmilch getrunken oder Kuhmilchprodukte gegessen hat, gelangen deren Eiweißbausteine über die Muttermilch in den Verdauungstrakt des Babys. Und wenn das eine Unverträglichkeit gegen Kuhmilcheiweiße hat, ist Bauchweh eines der möglichen Symptome.
Vermeiden Sie Blähgemüse
Auf demselben Weg können auch Blähstoffe in Babys Bauch gelangen: Hat Mami Nahrungsmittel gegessen, die für Blähungen bekannt sind, dann leidet das Baby mit: Bohnen, Zwiebeln & Co. verursachen nämlich auch beim Kleinen Luft im Bauch. Starke Blähungen können den kleinen Bauch hart machen und Schmerzen verursachen. Bauchweh ist eine regelrechte Tortur für den kleinen Organismus, der sich ja noch gar nicht selbst helfen kann.
Das Baby zeigt die Belastung auf verschiedene Weise. Lautes Geschrei, das schriller als sonst ist, deutet auf Schmerzen im Bauch hin. Weiters ist die Anstrengung dem Kleinen ins Gesicht geschrieben. Und es zieht vor lauter Schmerz die Beine zum Bauch. Eine besondere Form des Bauchwehs beim Säugling sind die sogenannten Dreimonatskoliken.
Sie sind meist darauf zurückzuführen, dass der kleine Darm eine enorme Arbeit verrichten muss und nicht auf dieser Anstrengung teilweise nicht gewachsen ist. Die Folge sind Krämpfe, Blähungen und Schmerzen. Die Symptome treten oftmals unmittelbar nach den Mahlzeiten oder am späteren Nachmittag beziehungsweise frühen Abend auf. Das Kleine brüllt dann aus Leibeskräften, läuft rot im Gesicht an, zieht die Beinchen in Richtung Rumpf und lässt sich teilweise über Stunden nicht beruhigen. Helfen kann sowohl bei den „normalen“ Bauchschmerzen als auch bei den Dreimonatskoliken sanfte Medizin: Eine beruhigende, leichte Massage von Babys Bauch tut ihm gut, auch wenn die Symptome nicht sofort verschwinden.
Kügelchen helfen
Daneben haben Mediziner gute Erfahrung mit der Gabe von homöopathischen Mitteln gemacht. Lycopodium (Bärlapp) ist gut, wenn Ihr Kind Blähungen mit einem harten Bäuchlein oder nach der Mahlzeit Bauchweh hat. Als Potenzen werden D4 oder D6 zum Einstieg empfohlen. Insbesondere bei den Dreimonatskoliken wirkt Bärlapp. Beim Auftreten der Symptome geben Sie eine Einmaldosis von drei Globuli.
Um generell bei Magen-Darm-Problemen des Babys die Verdauung zu erleichtern und die Symptome zu mindern kann auch die westafrikanische Baumrinde (Okoubaka) eingesetzt werden. Insbesondere, wenn die Ernährung sich verändert, verschafft sie Erleichterung. Empfohlene Potenz: D4 oder D6. Bei starken Blähungen verspricht die echte Kamille eine gute Hilfe. Gerade dann, wenn durch sie Koliken hervorgerufen werden und das Kleine sich nicht beruhigen will.
Auch für Chamomilla gilt: Potenz D4 oder D6 als Einstieg. Neben der Homöopathie gibt es noch gute Ergebnisse, wenn bei Blähungen oder Bauchweh Anis- und Fencheltee gegeben wird. Beide lindert die Beschwerden und beruhigt Babys Verdauungstrakt. Wichtig: Achten Sie auch bei Tee darauf, dass dieser nicht zu heiß ist! Sprechen Sie bitte in jedem Fall mit dem Kinderarzt Ihres Babys darüber, wie Sie auf Blähungen und Bauchweh beim Kleinen reagieren und welches Mittel Sie einsetzen.
Er sollte dies grundsätzlich wissen; und es ist für ihn eine wesentliche Information, wenn eine ernsthafte Erkrankung des Magen-Darm-Traktes auftreten sollte. Konsultieren Sie den Doktor bitte in jedem Fall, wenn Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint. Dies gilt besonders dann, wenn sich das Kleine anders als sonst gar nicht mehr beruhigen will, wenn Fieber auftritt oder sich Ihr Baby erbricht. Wenn diese Symptome in Kombination auftreten, dann zögern Sie nicht!
Text: Mag. Celina Thimm
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