„Ein Leben ohne Katze ist möglich, aber sinnlos,“ sagt der östereichische Schriftsteller und bekennende Katzenliebhaber Alfred Komarek und spricht damit hunderttausenden Katzenbesitzern aus dem Herzen. Doch ein Haustier bedeutet auch Verantwortung – die Entscheidung dafür muss im ganzen Familienverband gut überlegt werden.
Text: Ruth Manovarda
“Mama, ich will endlich einen Hund.“ Peters Herzenswunsch ist bereits zum Dauerthema geworden. Seine Schwester hingegen will eine Katze und ein Meerschweinchen gibt es schon im Haus, um das sich außer der Mutter niemand mehr kümmert. Daher ahnt sie schon, dass das Versprechen „ich gehe auch jeden Tag mit ihm spazieren und füttere ihn“ zwar nicht vergessen, aber unerfüllbar bleiben wird, warten doch Schulaufgaben und diverse Nachmittagverpflichtungen wie Sport- oder Musikunterricht auf den Heranwachsenden, die man nicht so einfach für einen Vierbeiner aufgibt.
Daher ist es wichtig, das Thema einmal grundsätzlich im Familienverband zu besprechen. Dabei ist zu beachten, dass ein Haustier, egal ob Hund, Katze, Nagetier oder Vogel, eine geeignete Umgebung benötigt, Geld kostet und darüber hinaus Pflegeeltern, die das Tier betreuen können bzw. wollen, wenn die Familie auf Urlaub geht. Denn selbst, wenn viele Hotels heute schon Hunde akzeptieren: In Restaurants, Badebereiche und auf bewirtschaftete Strände dürfen sie meist nicht.
Nun stehen diesen Überlegungen natürlich auch viele positive Aspekte gegenüber. Ein Tier im Haus zu haben lehrt Verantwortung zu tragen und je stärker die Bindung ist, desto schneller kann nachhaltig Verantwortungsgefühl geweckt werden – das funktioniert im allgemeinen mit Hund oder Katze besser als mit Nagetieren oder Vögeln. Tiere helfen Kindern oft, Probleme zu bewältigen. Allein ihre Anwesenheit tröstet und ersetzt einen Spielkameraden, was bei Einzelkindern und in Familien, in denen die Eltern wenig Zeit für die Kinder haben, wichtige Themen sind.
Sie erwerben soziale Kompetenzen und Wissen, denn die Pflege eines Tieres setzt voraus, dass man sich informiert. Daraus ergibt sich, dass das Alter eines Kindes entsprechend der Verantwortung sein muss, die es übernehmen soll: speziell bei Hunden ist die Grenze etwa bei zehn Jahren anzusetzen, außer die Erziehungsberechtigten akzeptieren, dass sie die Verantwortung bis zu diesem Zeitpunkt alleine tragen müssen.
Fazit: Bei der Entscheidung über die Anschaffung vierbeinigen Familienzuwachses sind viele Faktoren zu bedenken und sie wird großen Einfluss – zumindest bei Hund oder Katze – auf die nächsten 15 bis 20 Jahre des Familienlebens haben.Doch wenn alle Voraussetzungen stimmen und die Verantwortlichkeiten geklärt sind, ist ein Haustier eine Bereicherung, die auf alle Familienmitglieder einen sehr positiven Einfluss ausüben kann.
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