Ein Aufstoßen, bei dem Ihr Kind etwas Milch ausspuckt, ist kein Grund zur Sorge. Sie sollten dem Kleinen aber helfen, wenn es Durchfall hat oder die verstopfte Nase zur Last wird.
Wir wollen alle, dass unsere Babys gesund sind und sich pudelwohl fühlen. Doch leider machen Durchfall, Erbrechen und Erkältungen leider immer mal wieder einen Strich durch die Rechnung. In den ersten drei Monaten ist es durchaus üblich, dass Ihr Kind immer mal wieder Bauchweh, Blähungen und Krämpfe hat. Das liegt einfach daran, dass der Magen- Darm-Trakt sich erst an seine umfassenden Aufgaben gewöhnen muss. Zu den typischen Erscheinungen zählen auch die „Dreimonatskoliken“, die im Darm entstehen und das Baby regelrecht quälen. Von einer Kolik spricht man, wenn schmerzhafte Krämpfe auftreten. Hervorgerufen werden diese im Bauchbereich durch Störungen der Verdauung. Bei Säuglingen mit Koliken sind der Blähbauch und eine feste Bauchdecke immer wieder zu beobachten. Wenn ein Baby eine Kolik hat, schreit es anders als sonst. Es ist lauter, schriller und vor allem ausdauernder.
Es zieht vor Schmerz die Beine an, die Anstrengung ist ihm ins Gesicht geschrieben. Das Köpfchen kann auch rot werden. Wenn die Krämpfe nachlassen, ist das Kleine vollkommen erledigt. Manche Babys fangen nach dieser Kraftanstrengung auch an zu zittern. Nicht ganz so anstrengend, aber doch ein Kraftakt ist das Verrichten des großen Geschäftes bei einer Verstopfung. Die kommt bei Kindern, die über das Fläschchen künstliche Nahrung bekommen, häufiger vor als bei gestillten Säuglingen. Zudem gibt es verschiedene Lebensmittel und Zusätze, die eine Verstopfung begünstigen. Hierzu zählen insbesondere Äpfel, Bananen, Karotten, Getreideflocken und andere Getreidebestandteile. Eine echte Verstopfung festzustellen ist vergleichsweise schwer.
Denn Babys verrichten ihr Geschäft nicht regelmäßig. Besonders bei Kindern, die von ihrer Mami gestillt werden, kann der Stuhlgang sogar länger als eine Woche ausbleiben. Weitere Infos zum Thema Verstopfungen und wie Sie Ihrem Kind helfen können, finden Sie hier. Ein mögliches Indiz für eine Verstopfung ist das häufige Spucken. Gerade nach Mahlzeiten kann dies auftreten. Es muss allerdings nicht ein Symptom der Verstopfung sein. Es gibt Säuglinge die aus ganz anderem Grund regelmäßig spucken. „Reflux“ wird diese Erkrankung genannt. Zu unterscheiden ist das harmlose und vollkommen normale Aufstoßen, bei dem etwas Mageninhalt mit hoch kommt, von der ernst zu nehmenden Störung in Babys Verdauungstrakt. „Reflux“ heißt übersetzt nichts anderes als „Rückfluss“.
Dabei fließt der Brei aus Nahrung und Flüssigkeit immer wieder in die Speiseröhre zurück. Dies kann, wenn das Problem über einen längeren Zeitraum auftritt, zu einer Entzündung der Speiseröhre, der Bronchien und sogar der Lunge führen. Grundsätzlich wird Reflux durch eine Schwäche der Muskulatur hervorgerufen, die den Übergang von Speiseröhre zum Magen abschließt. In den ersten Lebensmonaten ist diese Muskulatur noch sehr schwach und muss noch reifen. Deshalb ist es an der Tagesordnung, dass mal etwas Speisebrei oder Flüssigkeit gespuckt wird. Im Laufe der Wochen und Monate sollte dies aber immer weniger werden und am Ende des ersten Lebensjahres verschwunden sein.
Erbrechen und Durchfall
Wiederum zu unterscheiden vom Reflux und dem Spucken wegen einer zu großen Milchmahlzeit ist das Erbrechen. Hierbei entleert sich der Magen zu großen Teilen oder komplett. Bei anhaltendem Erbrechen besteht Lebensgefahr für das Kind! Der kleine Organismus verliert dabei nämlich ständig Flüssigkeit. Suchen Sie deshalb umgehend einen Arzt auf, der auch die Ursache für das Erbrechen abklären kann. Diese kann eine ernstzunehmende Krankheit sein! Ein einmaliges Erbrechen muss Sie hingegen nicht beunruhigen. Es kann einfach sein, dass der Magen Ihres Babys gerade mit seinem Inhalt überfordert ist.
Etwas Tee und einer leichten Massage des Bäuchleins helfen meist ganz gut. In der Regel ist nach kurzer Zeit alles vergessen und die nächste Milchportion behält das Kleine dann bei sich. Besonders aufmerksam sollten Sie allerdings sein, wenn zum Erbrechen noch Durchfall kommt. Dann liegt höchstwahrscheinlich eine Infektion vor, die unbedingt behandelt werden muss. Denn beim Durchfall verliert das Kleine genauso wie beim Erbrechen in kurzer Zeit viel Flüssigkeit. Bitte verwechseln Sie nicht dünnen Stuhl mit Durchfall. Die übliche Konsistenz von Babys Kot liegt irgendwo zwischen salben- und pastenartig. Er kann auch mal etwas flüssiger sein. Solange sich die Farbe und der Geruch nicht deutlich ändern, können Sie erst einmal ruhig bleiben.
Die Unregelmäßigkeiten bei der Konsistenz des Stuhls sowie der Häufigkeit des Stuhlgangs sind bei Babys vollkommen normal. Ihr Magen-Darm-Trakt muss sich erst an die ständige Arbeit gewöhnen und sich teilweise noch entwickeln. Zudem ist die Darmflora noch nicht voll ausgebildet, was zu den Unregelmäßigkeiten führen kann. Neben Erbrechen und Durchfall sind typische Symptome für eine ernst zu nehmende Erkrankung: erhöhte Temperatur und Fieber, Schläfrigkeit, Blut im Stuhl und Schmerzen. Wenn dies auftritt, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt. Versuchen Sie, dem Kind immer wieder etwas Flüssigkeit einzuflößen.
Schnupfen und Husten
Besonders viel Flüssigkeit sollten die Kleinen auch bekommen, wenn Sie die typischen Erkältungssymptome wie Schnupfen und Husten zeigen. Das Problem an der Sache: Gerade wenn das kleine Näschen zu ist, fällt Ihrem Baby das Trinken ganz arg schwer. Auch schon deshalb sollten Sie dafür sorgen, dass die Verstopfung in der Nase möglichst schnell beseitigt wird. Dabei stellt sich die Frage nach dem „Wie?“. Denn Säuglinge und Kleinkinder können nicht schnäuzen und mit der Luft den Schleim aus der Nase pusten. Hier ist Ihre Hilfe gefragt. Wichtig: Denken Sie daran, dass jegliche Behandlung des Babys ganz sanft sein muss. Wenn Sie Nasentropfen verabreichen, so sollten die erstens generell für Säuglinge zugelassen sein und nur eine geringe Wirkstoffkonzentration aufweisen. Ergänzend zu den konventionellen Arzneimitteln kann auch eine schwache Meersalz-Lösung in Babys Nase geträufelt werden.
Dies sollten Sie mehrfach am Tag wiederholen. Wichtig ist nämlich, dass das Näschen Ihres Kindes feucht gehalten wird. Gerade die klassischen Wirkstoffe belasten die noch sehr dünnen Schleimhäute in der Nase. Eine gute Ergänzung sind wieder die homöopathischen Produkte. Es gibt eine ganze Reihe von Mitteln, die bei Schnupfen von Babys helfen: Zincum hilft, wenn die Nase mit Schleim verstopft ist. Sambuccus nigra ist das richtige Mittel, wenn das Kleine schnieft, aber kein Schleim austritt. Und Lycopodium ist angezeigt, wenn die Nase ständig läuft. Vorsicht ist geboten beim Griff zu ätherischen Ölen und Arznei- oder Haushaltsmitteln mit Anteilen dieser Öle. Zum einen ist die Wirkung dieser Präparate sehr stark. Zum anderen bergen sie das Risiko einer allergischen Reaktion. Selbst bei Kamille kann diese eintreten. Gehen Sie bei Ihrem Baby deshalb auf Nummer sicher! Vielmehr hilft es, wenn Sie die Umgebung für Ihr Baby optimal gestalten.
Die Raumtemperatur sollte bei 20 Grad Celsius liegen, aber nicht darüber. Ganz wichtig ist eine ausreichende Luftfeuchtigkeit, je höher desto besser. Das können Sie erreichen, wenn Sie eine Schale mit Wasser auf die Heizung stellen oder Ihre Wäsche in Babys Zimmer trocknen lassen. Ganz wichtig ist auch, dass das Kleine viel, viel trinkt. Flüssigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil eines gut funktionierenden Immunsystems. Geben Sie zusätzlich zu den Mahlzeiten noch Wasser oder ungesüßte Tees. Je mehr Flüssigkeit Ihr Kind bekommt, desto besser klappt die Verflüssigung des teilweise festsitzenden Schleims. Dies gilt nicht alleine für die Nase. Denn die Bronchien und unter Umständen auch die Lunge profitieren ebenfalls von viel Flüssigkeit, wenn hier der Schleim fest sitzt. Je zäher der ist, desto stärker wird Ihr Kind vom Hustenreiz geplagt und geschüttelt. Denn der kleine Organismus will den Schleim aus den Atemorganen fördern.
Das eine oder andere Hüsteln sollte Ihnen ebenso wenig Sorgenfalten auf der Stirn machen wie ein kräftiges Husten, wenn sich Ihr Baby verschluckt hat. Das passiert halt dann und wann mal. Nimmt die Häufigkeit des Hustens zu und wird dieser stärker, sollten Sie wachsam sein. Es kann sich nämlich um eine Erkrankung der Atemwege handeln, die von Ihrem Kinderarzt untersucht werden muss. Manche Infekte verlaufen im Kindesalter besonders problematisch. Wenn Sie unsicher sind, dann fragen Sie den Mediziner lieber einmal öfter. Gar nicht zögern sollten Sie, wenn sich bei Ihrem Kleinen zusätzlich zum Husten die Temperatur auf über 38 Grad Celsius erhöht. Dann ist klar, dass der kleine Organismus mit einem Erreger zu kämpfen hat.
Die erhöhte Temperatur und Fieber sind das klar erkennbare Symptom der Abwehr reaktion. Ab einer Temperatur von mehr als 38,5 Grad sollten Sie den Kinderarzt kontaktieren, sofern sich weitere Symptome einstellen wie etwa Durchfall, Erbrechen, Schnupfen oder Husten. Eine leicht erhöhte Temperatur ist übrigens nichts absolut Ungewöhnliches bei kleinen Kindern. Der Körper kann auf diese Weise auf das Zahnen reagieren. Auch das sommerliche Wetter mit viel Sonne und Hitze kann den kleinen Körper entsprechend aufheizen.
Text: Mag. Celina Thimm
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