Inkontinenz wegen einer Gebärmuttersenkung

Ein leichtes Absenken der Gebärmutter im Laufe des Lebens ist ganz normal. Je stärker die Absenkung ist, desto belastender können die folgenden Symptome sein.

Wie alles in unserem Körper verändert sich im Laufe unseres Lebens auch die Gebärmutter. Es ist ein normaler Vorgang, dass sie sich leicht senkt. Daneben gibt es Faktoren, die ein Absenken der Gebärmutter fördern. Hierzu zählen vor allem schwere körperliche Betätigung, Übergewicht und nicht zuletzt die natürliche Geburt eines verhältnismäßig großen Kindes.

Die immer wieder gerne angeführte Bindegewebsschwäche ist unter Medizinern umstritten. Bei der Gebärmuttersenkung verändert die Gebärmutter ihre Position. Der Grad und die genaue Richtung sind von Fall zu Fall unterschiedlich. Durch die Veränderung kann es zu einem Verschieben innerer Organe sowie einem Druck auf Blase, Darm oder Scheide kommen.

Verschiedene Beschwerden

In manchen Fällen bleibt eine Senkung der Gebärmutter ohne größere Beschwerden. In diesem Fall muss nicht eingegriffen werden. Das häufigste Problem bei einer Gebärmuttersenkung ist, dass ungewollte Ausscheiden von Urin. Das kann geschehen, wenn Sie zum Beispiel kräftig husten oder herzhaft lachen. Weitere Beschwerden können beim Urinieren oder beim Stuhlgang auftreten.

Mitunter tritt auch ein Ziehen auf. In seltenen Fällen passiert es, dass die Gebärmutter sich derart weit absenkt, dass sie aus der Scheide herausragt. In diesem Fall spricht der Fachmann vom Gebärmuttervorfall. Heutzutage wird nur in solch schweren Fällen mit entsprechender Symptomatik ein chirurgischer Eingriff durchgeführt.

Denn sie bergen neben den üblichen Risiken eines solchen Eingriffes (Narkoserisiko, Infektionsgefahr …) auch die Möglichkeit von Folgeproblemen. So kann trotzdem weiterhin Inkontinenz vorkommen, es kann zu Schwierigkeiten beim Urinieren oder beim Stuhlgang kommen.

Übergewicht vermeiden

Sie selbst können auch einiges tun, um eine Gebärmuttersenkung zu verhindern oder möglichst gering zu halten. Eine gesunde Lebensführung mit ausgewogener Ernährung und einem guten Sportprogramm sowie der Verzicht auf Nikotin und (weitgehend) auf Alkohol sind ein guter Anfang.

So kann Übergewicht vermieden werden. Zielgerichtet kann mit speziellen Übungen die Muskulatur des Beckenbodens gekräftigt werden. Solche Gymnastikkurse werden unter anderem im Rahmen der Geburtsvorbereitung offeriert. Sie sollten das Training aber auch nach der Entbindung fortsetzten – als Vorbeugung.

Text: Stefan Tröckel
Foto: Path Doc/Shutterstock.com