In der Eröffnungsphase treten die ersten Geburtswehen auf anfangs noch mit längeren Pausen, später fast im Minutentakt. Und: Sie sind schmerzhaft. Mit Atmung oder Alternativmedizin können Sie diese besser aushalten.
Wenn das Baby auf die Welt kommen will, startet dies mit der Eröffnungsphase. Der Name ist hier Programm, denn jetzt öffnet sich der Muttermund vollständig. Ausgelöst wird dies durch den Druck auf den Gebärmutterhals, den im Normalfall Babys Kopf verursacht. Begleitet wird dies von den ersten Geburtswehen.
Werdende Mamis, bei denen die erste Entbindung ansteht, dauert diese längste Phase der Geburt bis zu zwölf Stunden. Das ist vollkommen normal und selbst noch längere Eröffnungsphasen können auftreten. Wer schon ein Kind zur Welt gebracht hat, erlebt meist eine verkürzte Eröffnungsphase von rund sechs bis sieben Stunden.
Am Anfang kommen die Wehen nur alle 15 Minuten. Die Wehen sind zwar jetzt schon schmerzhaft, die Pausen geben Ihnen aber die Möglichkeit, den Weg ins Spital anzutreten oder Ihre Hebamme für die Hausgeburt anzurufen. Versuchen Sie in dieser Phase noch ein wenig in Bewegung zu bleiben oder sich zu entspannen.
Wenden Sie jetzt die Atemtechnik an, die Sie im Vorbereitungskurs erlernt haben. Oder legen Sie Ihre Lieblingsmusik auf. Vielleicht haben Sie im Vorfeld mit Ihrem Arzt und der Hebamme auch über alternative Schmerztherapien gesprochen – von Homöopathie über Bachblüten bis hin zur Akupunktur oder Akupressur.
Je weiter die Eröffnungsphase fortschreitet desto kürzer werden die Inter-valle. Am Ende dauern die Pausen nur noch maximal zwei Minuten bei einminütigen Wehen. Jetzt sollte das Köpfchen vom Baby in der Scheide liegen und der Muttermund rund zehn Zentimeter weit geöffnet sein.
Zum Ende der Eröffnungsphase platzt bei rund zwei Dritteln der werdenden Mamis die Fruchtblase auf. Durch den entstehenden Riss fließt ein Teil des Fruchtwassers ab. Der Blasensprung kann allerdings auch früher erfolgen. Ist er vorzeitig, dann haben die Wehen noch gar nicht eingesetzt.
Es besteht jetzt akuter Handlungsbedarf, denn der Schutz des Babys vor Infektionen ist weg. Die bisherige Barriere aus Fruchtblase und Fruchtwasser können das Ungeborene Leben nicht mehr schützen. Wenn Sie noch nicht im Spital sind, alarmieren Sie unbedingt die Rettung!
Text: Stefan Trockel
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